Motten – was hilft wirklich?

2022-05-21 12:22:32 By : Ms. Vivi Gu

Neben all den Insekten, mit denen wir in unserem Leben in Berührung kommen, haben die meisten Menschen wohl am wenigsten gerne Motten in ihrer Wohnung. Sie zählen zu den Schädlingen und können einiges anrichten, wenn sie nicht schnell bekämpft werden. Was wirklich gegen die unliebsamen Gäste hilft und warum nicht immer gleich der Kammerjäger notwendig ist, zeigt dieser Artikel.

Warum sind Motten Schädlinge?

Nur wer seinen Feind kennt, kann ihn richtig bekämpfen. Motten gibt es in verschiedenen Arten und Formen. Die Textilmotte, welche auch als Kleidermotte oder Teppichmotte bekannt ist, vergeht sich – wie der Name vermuten lässt – vorwiegend an Textilien. Sie frisst kleine Löcher in Kleidungsstücke, die ungeschützt im Kleiderschrank hängen. Leider merken Betroffene oft erst spät etwas von dem Befall, wenn es schon zu spät ist: Die Kleidung ist dann größtenteils schon ein Fall für die Mülltonne.

Aber auch Lebensmittelmotten können uns im täglichen Leben begegnen. Sie haben sich auf Lebensmittel spezialisiert und machen alles, was in der Vorratskammer steht, ungenießbar. Gelangen sie einmal in Lebensmittel, kontaminieren sie sie mit ihrem Kot oder mit Pilzen. Dadurch ist es nicht nur eklig, solche Speisen zu verzehren, sondern auch gefährlich für die Gesundheit. Allergien und Magen-Darm-Erkrankungen sind die Folge.

Zwar gibt es in Mitteleuropa über hundert Arten von Motten, doch nur Lebensmittel- und Textilmotten verirren sich in unsere Wohnungen. Daher sind die Strategien, mit denen man sie bekämpft, auf diese zwei Arten ausgelegt.

Um Lebensmittelmotten zu bekämpfen, bedarf es nicht sofort eines Kammerjägers. Immerhin kann dieser ziemlich kostspielig sein und ist mit Aufwand verbunden. Besser ist es daher, auf Hausmittel zurückzugreifen. Wenn jedoch alle Stricke reißen, ist es ratsam, einen Profi zu beauftragen. Wir haben mit Kai Westermeier, dem Experten für Motten, gesprochen, um praktische Tipps gegen Motten zu bekommen.

Im ersten Schritt werden alle Lebensmittel, die durch den Mottenbefall kontaminiert wurden, entsorgt. Das mag zwar schlimm klingen, doch hier muss man wirklich durchgreifen. Denn wer auch nur ein paar kontaminierte Lebensmittel in der Wohnung belässt, riskiert, dass bald wieder ein Befall von Lebensmittelmotten folgt.

Die beste Waffe gegen die Schädlinge ist die Schlupfwespe. Dabei handelt es sich auch um ein Insekt, jedoch um eines, das man gerne in der Wohnung hat. Sie gilt als Nützling, da sie zu den natürlichen Feinden der Lebensmittelmotte gehört. Auch wenn es der Name nahelegt, kann die Schlupfwespe weder fliegen noch krabbeln. Das menschliche Auge sieht sie auch kaum.

Auch wenn die Schlupfwespe absolut ungefährlich ist, haben manche Bedenken beim Einsatz von lebenden Methoden gegen Motten. Daher kommt häufig auch die sogenannte Pheromonfalle zum Einsatz. Sie strahlt Pheromone aus, welche Motten als sehr anziehend betrachten. Auf einem Klebestreifen bleiben die Motten, die sich ihr nähern, schließlich kleben und verenden.

Die bereits beschriebene Pheromonfalle wird vor allem bei Textilmotten verwendet. Es gibt jedoch auch gängige Hausmittel, die sich im Kampf gegen das Ungeziefer bewährt haben.

Die erste Waffe ist die Temperatur: Textilmotten vertragen weder eine zu hohe noch eine zu niedrige Temperatur. Dadurch sterben die fliegenden Motten und die Eier und Larven trocknen aus oder werden zumindest stark geschädigt, was für sie den Tod bedeutet.

Findet der Mottenbefall in einem heißen Sommer statt, kann man die frisch gewaschene Wäsche einfach in die Mittagssonne legen. Diese Temperaturen reichen bereits aus, damit die Motten sterben. Zudem empfiehlt es sich, die Wäsche möglichst heiß zu waschen. Doch Vorsicht: Nicht alle Textilien vertragen hohe Temperaturen! Daher ist es sinnvoll, sie danach noch in den Trockner zu geben, um die Mottenlarven und -eier weiter zu bekämpfen.

Ebenso effektiv ist es, die Kleidung bei 60 °C in den Backofen oder in das Gefrierfach zu geben. Auch hier gilt es wieder vorsichtig zu sein, damit die Textilien keinen Schaden nehmen. Bei der Methode des Einfrierens ist es zudem sinnvoll, die Wäsche in Plastiktüten zu geben, damit die Eier und Larven nicht ins Gefrierfach zu den Lebensmitteln gelangen.

Motten mögen keine Zeitung. Das klingt im ersten Moment vielleicht seltsam, doch tatsächlich hat Zeitungspapier eine abstoßende Wirkung auf die ungewollten Gäste. Daher sollte man die Stellen, in denen Motten gerne auftauchen, einfach mit Zeitung auslegen.

Zudem ist ein hohes Maß an Hygiene gefordert. Ist der Kleiderschrank einmal von Textilmotten befallen, sollte er täglich gereinigt werden. Dabei ist es wichtig, nur trocken zu wischen, da Feuchtigkeit wiederum Motten anzieht. Auch hinter dem Schrank, unter dem Bett oder unter der Kommode verstecken sich die Schädlinge gern. Daher sollte man bei der Reinigung genau an diesen Stellen besonders gründlich sein.

Es hilft ebenfalls, die Kleidung in Bewegung zu halten. Immerhin suchen die Motten-Weibchen einen ruhigen Platz, wo sie ihre Eier legen können. Kleidung, die in Bewegung ist, verhindert dies.