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2022-06-18 05:01:54 By : Ms. Lillian Chu

Laut Statista fallen allein in Deutschland pro Kopf zirka 38,5 Kilogramm Plastikmüll im Jahr an. Da immer mehr Menschen umweltbewusster leben möchten, werden immer mehr Maßnahmen getroffen, um das zu ermöglichen. Ein Resultat: Die "kompostierbare Biomülltüte".

Diese wird aus natürlichen Rohstoffen (stärkehaltigen Ackerfrüchte) hergestellt. Was erst einmal richtig gut klingt, muss aber nicht unbedingt umweltfreundlich sein. Denn laut den Angaben des Umweltbundesamtes (UBA) ist "die Klimabilanz von Biokunststoffen zwar günstiger, dafür gibt es andere Nachteile der Umweltbelastungen". Durch Anbau und Verarbeitung der Pflanzen für die Bioverpackung versauern die Böden - etwa durch das Verwenden von Düngemitteln.

Die Biokunststoffe zerfallen sehr langsam und auch nicht vollständig, was ein großes Problem bei der Kompostierbarkeit darstellt. Nur unter speziellen Bedingungen ist das Verfahren laut des UBA erfolgreich. Laut Euro-Norm müssen sich die "kompostierbaren Plastiktüten" nach zwölf Wochen zersetzt haben. All diese Bedingungen sind nur in professionellen Kompostierwerken möglich und somit nicht überall umsetzbar. Diese Tüten sollten deshalb auch auf dem eigenen Kompost vermieden werden.

Viele nutzen die Bioplastiktüten als Müllbehälter für ihre Küchen-Abfälle. Nach dem Gebrauch kommt dann alles auf den Kompost oder in die Biotonne. An sich erst einmal logisch: Der Bio-Abfall aus der Küche landet im abbaubaren Biobeutel und dann in der Tonne. Doch so ist es nicht richtig. Der Abfall gehört in die Biotonne - die Biomülltüten dagegen sollten laut dem Umweltbundesamt im Restmüll entsorgt werden.

Auch der Stadtbauhof Bayreuth appelliert an alle Haushalte, die Biotonne korrekt zu nutzen. Das heißt, nur organische Abfälle gehören in die Biotonne. Falsch befüllte Tonnen könnten andernfalls stehen gelassen werden. In besonders gravierenden und wiederholten Fällen der falschen Müllentsorgung, könne der Bauhof die Biotonne sogar einziehen und durch ein erhöhtes und kostenpflichtiges Restmüllvolumen ersetzen.

Müllbeutel aus recyceltem Polyethylen ( langlebiger Kunststoff) sind derzeit die umweltfreundlichsten Beutel. Da sie keine Weichmacher enthalten und sich einfacher recyceln lassen. Deswegen tragen die Tüten das Umweltzeichen "den Blauen Engel". Aber trotzdem sollte man auch auf diese Alternative bestmöglich verzichten. Aus hygienischen Gründen sollten Bioabfälle eines Haushaltes immer in saugfestem Papier entsorgt werden. Geeignet hierfür ist altes Zeitungspapier oder die handelsüblichen Biomüll-Papiertüten.

Was in den Gelben Sack beziehungsweise die Gelbe Tonne gehört und was nicht, lesen Sie hier.

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