Darf man Obst und Nüsse einfach aufsammeln? Nein, sagt die Expertin - Südwest - Badische Zeitung

2022-10-08 00:54:23 By : Mr. Shangguo Ma

"Die paar Nüsse, die ich mitnehme, das macht doch nichts": So denkt wohl mancher Spaziergänger – und liegt falsch. Eine Landwirtschaftskennerin erklärt, wieso diese Haltung viele Bauern ärgert.

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Warum informiert sich die BZ nicht richtig, bevor sie schreibt?

Ich hab schon Bäume gesehen von denen das Obst niemand geholt hat. Irgendwann war alles verwurmt und völlig vergsmmrlt. Aber Ausnahmen gibt's halt immer. Selbst ein Grundstück zu kaufen oder pachten ist fast unmöglich.

Würde grad so unverschämt klauen, wer persönlich angesprochen wird ? Etwa so: lieber Passant, dieser Nussbaum und seine Nüsse gehören Familie N.N. in der N.N.Gasse in N.N.-Dorf. Es ist uns leider nicht möglich, ihn täglich abzuernten. Die abgeworfenen Nüsse verkaufen wir Ihnen gern in ausgezeichneter Qualität, z.B. in unserem Hofladen, oder am XX und ZZ in unserem Stand auf dem Wochenmarkt in N.N. Wie lange hält sich ein sauber laminiertes Blatt A 4 an einem Nussbaum im Schatten und bleibt lesbar ? Ich täts probieren. In zB Apfelplantagen schon lange gang und gäbe, @ Simon Sturm: farbige Fähnchen, wenn abgeerntet ist und sich bedienen darf, wer vorbeikommt. PR

Obst verfault auf den Bäumen. Dies ist immer mehr zu beobachten. Die Bauern haben doch gar keine Lust abzuernten weil der Erlös den Aufwand nicht deckt.

Haben Sie das auf Streuobstwiesen beobachtet : "Obst verfault auf den Bäumen", @ Simon Sturm, oder in "Obstanlagen" ? Das mit den Farbmarkierungen kenn ich von Obstanlagen. Und jedenfalls um LÖ rum gabs oder gibts Leute, die der SAK losschickt, um Streuobstbäume und -Wiesen abzulesen und das Obst in eine regional bekannte Kelterei zu bringen, die da draus einen prima Apfelsaft macht. Früher mal sprang dabei sogar eine Spende für den SAK heraus. PR

Seltsame Vorstellungen kommen hier zutage. Einmal davon abgesehen, dass man im gelegentlichen Vorbeifahren nicht abschätzen kann, was der Bauer mit seinem Obst macht, hat das mit den Eigentumsverhältnissen doch nichts zu tun. Es ist schon bezeichnend, dass es solch eines Artikels bedarf, um sicherzustellen, dass die Landwirte das auch ernten können, was sie anpflanzten. Wie kann man denn auf die Idee kommen, einfach mal so mit einem Plastiksack um einen Nussbaum zu streifen, um sich "kostengünstig" für den Sauser-Abend einzudecken? Ich steige doch auch nicht einfach in ein "herumstehendes" Auto ein, um damit mal eine Spritztour zu machen. Ich habe auch noch nicht gehört, dass man das durch ein Schild mit der Aufschrift "Bitte nicht klauen, der wird noch gebraucht" zu verhindern suchen müsse. Landwirte haben eigentlich wenig Lust, mit diesen "Naturburschen", die sich mal an der Quelle bedienen wollen, um die Wette zu laufen. Es ist ziemlich ärgerlich, unter seinem Baum eine "gemähte" Wiese anzutreffen. Und Landwirte leben eben von ihrem Streuobst.

Der hier kritisierte ursprüngliche Artikel, den man im Archiv in der Ausgabe vom 25.9. auf Seite 14 lesen kann: http://www.der-sonntag.de/archiv/index.html ist es fast das gleiche wie in diesem Artikel: http://www.badische-zeitung.de/welche-fruechte-darf-ich-eigentlich-wo-sammeln--217287156.html und auch hier: http://www.stimme.de/leben/ernaehrung/welche-fruechte-darf-ich-wo-sammeln-art-4673186 http://www.westfalen-blatt.de/freizeit/ratgeber/ernaehrung/welche-fruechte-darf-ich-wo-sammeln-2629477 Weil es eben ein dpa-Text ist. Bei den nächsten Artikeln zum Obst sammeln wird die BZ wohl erstmal mit dem BLHV Rücksprache halten. manche interessiert nur, ob das Obst ohne ihr Sammeln schlecht wird unabhängig von den Besitzverhältnissen. Es bleibt Diebstahl vom fremden Eigentum, wenn nicht extra freigegeben.

Herr Rapp, was den SAK betrifft, so wollten Sie mit Ihrem Hinweis sicher sagen, dass selbiger sich in angemessener Form mit den betroffenen Landwirten abgesprochen hat. Mag der SAK nämlich noch so gemeinnützig sein, so wird auch der nicht auf die Idee kommen, sich einfach mal in Feld und Flur zu bedienen. Niemand wird wollen, dass die Bauern gezwungen sind, ihr Eigentum überall einzuzäunen. Seien wir froh, dass sie uns gegenüber so viel Vertrauen haben, dass sie darauf verzichten. Erweisen wir uns als dieses Vertrauens würdig.

Lieber Herr Rapp, ich kenne eine Gemeinde wo Obstbäume auf öffentlichen Flächen stehen, wo samstags 9 (?) Gemeindemitarbeiter hingehen, bunte Jedermannfähnchen an den Bäumen befestigen und dann direkt danach anfangen zu ernten.

Es gab es schon immer, dass Menschen sich auf Wiesen oder in Reben am Eigentum von Landwirten bedient haben. Manche kommen nicht auf die Idee, dass es vielleicht nicht öffentlicher Raum ist, auf dem der Baum steht ("Huch, da wird die Wiese drumrum gemäht - aber was soll's..."). Oder die Rebe. Vielleicht könnte man denen auch noch mit einem freundlichen Spruch begegnen. Was den Landwirt jedoch ärgert, sind eben jene, die extra mit dem großen Sack ausziehen. Meist ist das dann gewollt und kein Versehen. Ähnlich denen, die mit 3 Körben in den Wald losziehen und nicht "wissen", dass sie eben nur ein Kilo Pilze pro Tag mit nach Hause nehmen dürfen. Streuobstwiesen leben übrigens davon, dass das Obst herunterfällt und nicht am Baum abgeerntet wird. Schilder aufzuhängen...ja, klar, kann man machen. Das wird jedoch nicht diejeneigen abhalten, die bewußt stehlen. leider wird im Artikel nicht drauf hingewiesen, dass es durchaus Bäume gibt, an denen man abernten darf. Weil von den Gemeinden genehmigt. Das wäre ein Hinweis wert, dass es im Gegensatz zum Privatbesitz eben doch auch Besitz gibt, bei dem es gestattet ist, für den Eigenbedarf! aufzusammeln. Auf der Website 'mundraub.org' kann man Standorte deutscher Obst- und Beerenvorkommen, aber auch von Nüssen und Kräutern ausfindig machen. Auf dieser Webseite werden auf einer Karte Bäume verzeichnet, von denen sich jeder bedienen darf. Dort können auch Grundstückseigentümer ihre Bäume ins Netz stellen und somit die Erlaubnis erteilen, das Obst zu nutzen.

Okay, Diebstahl ist generell nicht gut zu heißen. Leider ist aber zu befürchten, dass eben nicht alle Bäume auf weiter Flur vom Besitzer abgeerntet werden. Manchmal interessiert einen Erben der Baum nicht, den der Großvater gepflanzt hat. Und der nicht gewerbliche Besitzer kümmert sich aus Zeit- und Nutzengründen eben nicht um den Baum. Die ganze Verwaltung drumherum wäre auch nicht zu vertreten, zumindest in vielen Fällen. An vielen Böschungen stehen Bäume, die Früchte fallen auf die Straße, werden überfahren, von Tieren zertreten, Für Radfahrer ist der Bereich um einen Nussbaum im Herbst nicht ohne ein gewisses Risiko. Ist das Überfahren und dadurch Zerstören der Nüsse nicht auch strafbar ? Oder hat der Baumbesitzer nicht vielmehr eine Sorgfaltspflicht? Und ist daher nicht böse wenn mal ein Wanderer im Vorbeigehen sich die Taschen füllt ? Man sollte vom gewerblichen und kriminellen Abernten zum Sammeln heruntergefallener Früchte schon einen gewissen Unterschied machen. Das Brennobst, was eher weniger zum Verzehr animiert, sollte auch nicht das eigentliche Problem sein.

Eine Gute Idee der Ortschaftsräte von Karsau ( Rheinfelden) wurde durch Bürokratie abgewürgt. Es ist unfassbar wie der Schimmel im Amt für toxische Lebensbedingungen im Ort sorgt. Hier der Bericht zu Lesen und ärgern :http://www.badische-zeitung.de/hohe-huerde-fuers-sammeln-von-streuobst--214245412.html

"Leider ist aber zu befürchten, dass eben nicht alle Bäume auf weiter Flur vom Besitzer abgeerntet werden" Ja, Herr Müller, dann ist das halt so. Der darf das, einfach, weil ihm die Bäume gehören. Aber das ist hier auch nicht das Thema. Es geht hier um die alljährlich zu beobachtende Unsitte, beispielsweise mit dickem Mercedes neben einem Nussbaum anzuhalten, um dann dessen Feldfrüchte in aller Ruhe abzuernten, als sei das das Normalste der Welt. Dabei ist Auflesen eben auch Ernten. Allerdings konnte ich auch schon beobachten, dass solche Zeitgenossen mit Knüppelwürfen nachhalfen, wenn die Nuss noch am Baum hing. Also selbst für die gibt es keine Ausrede, welche so verstädtert sein sollten, nicht zu wissen, dass die Natur es so eingerichtet hat, dass des Baumes Früchte irgendwann einmal zu Boden fallen. Streuobstwiese heißt so, weil das Obst fallend sich darauf streut. Das Obst wird dort in der Regel nicht gepflückt, sondern vom Boden unter dem Baum aufgehoben. Fallobst ist folglich kein freies Gut. Aber das ist es schon deshalb nicht, weil der Boden, auf dem es liegt, nicht öffentlicher, sondern privater Raum ist, auch dann, wenn er nicht umfriedet ist.

Ich glaub, die Streuobstwiesen, von denen ich erzählt hab, sind nicht im Besitz von Landwirten, die von deren Ertrag leben müssen. LÖ hat mal Obstsetzlinge für wenig Geld oder gratis ausgegeben für Besitzer von Brachland oder Gartenland. Die Landwirte haben doch wohl überwiegend längst "Obstanlagen". Bei den Nussbäumen ist das wohl naturgemäß anders. Die stehen meistens an Wegen und Straßen, selten mal mitten in einer Wiese, ich kenn keinen in einem Acker. Grad bei denen an Straßen, mein ich, böte sich doch so ein mahnendes Marketing-Schildchen als Anti-Klau-Lösung an. Was den SAK angeht: ja klar fragt der die Besitzer der Streuobstbäume. Hab selbst so einen vor Jahrenden pflanzen geholfen, d a m i t der SAK was zum Abernten hat. PR

Die Streuobstwiese heißt so, weil die Obstbäume nicht wie in einer Plantage dicht »in Reih und Glied« gepflanzt sind, sondern verstreut stehen. Das hat nix mit herunterfallenden (»verstreuten«) Früchten zu tun. Aber solange der Eigentümer oder Pächter des Geländes nicht ausdrücklich auf die Früchte verzichtet, darf man da weder Früchte auflesen noch pflücken. Und wenn er die Früchte einfach hängenlässt oder sie am Boden verfaulen lässt, ist das zwar unschön, aber berechtigt trotzdem nicht zur Entnahme.

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