Heizperiode beginnt! So kommen Sie gut und günstig durch den Winter - FOCUS online

2022-10-08 00:57:22 By : Mr. GANG Li

Der 1. Oktober markiert den offiziellen Start der Heizperiode. Betroffene Haushalte müssen in diesem Jahr allerdings mit hohen Kosten rechnen, denn Holz, Strom, Gas und Öl sind so teuer wie noch nie. FOCUS online sagt, wie Sie ab sofort gut und günstig durch den Winter kommen.

Heizen oder Geizen? Diese Frage stellen sich Millionen Haushalte in Deutschland.

Denn egal ob Strom, Gas, Öl oder Holz die Energiekosten schießen weiter in die Höhe. Zum Vergleich: Für Gas verlangen Versorger im Schnitt über 15 Cent pro Kilowattstunde. Im Vorjahr lag der Durchschnittswert noch bei etwa sechs Cent.

Nach einer Erhebung von Tecsom, einem Hersteller von Tankinhalts-Messsystemen, liegt der durchschnittliche Preis für Heizöl derzeit bei 1,52 Euro pro Liter. Im August 2021 lag der Preis im Bundesschnitt noch bei 0,71 Euro pro Liter.

Haben Single-Haushalte im August 2021 noch 32,16 Cent pro Kilowattstunde Strom bezahlt, sind es mittlerweile im Schnitt 37,51 Cent, so der Bundes­verband der Energie- und Wasser­wirt­schaft (BDEW). Der Preis richtet sich nach Verbrauch, Tarif, Region und Anbieter.

Aber auch für Holz müssen Verbraucherinnen und Verbraucher tiefer in die Tasche greifen. Das betrifft Kaminholz und Holzpellets. Deren Durchschnittspreis hat sich nach Daten des Deutschen Pelletinstituts seit Januar 2021 fast verdoppelt - von damals 238,05 Euro auf 431,56 Euro pro Tonne im Juni.

Sie können Ihre Heizkosten ganz ohne Frieren drastisch senken. Dazu sollten Sie sich beispielsweise rechtzeitig um die Dämmung freistehender Heizungsrohre, die Instandsetzung von Altheizungen und den Ersatz der veralteten Heizungspumpe kümmern.

„Die Dämmarbeiten selbst sind nicht schwer, aber die Planung und Vorbereitung sowie die Auswahl der passenden Materialien haben es in sich“, sagt Holger Schmidt vom Bauherren-Schutzbund. Gemeinsam mit dem Fachmann sollten Hauseigentümer zunächst den aktuellen Dämmzustand des Hauses erfassen. Ist es noch völlig ungedämmt oder hat es schon eine ältere Dämmschicht? Das hat auch Auswirkungen auf den möglichen Spareffekt. Die ersten Zentimeter Dämmung bringen am meisten.

Heizungspumpen, die über zehn Jahre alt sind, verbrauchen gut 400 Kilowattstunden im Jahr eine Menge Strom. Die Kosten summieren sich auf rund 150 Euro im Jahr. Zum Vergleich: Im Haushalt frisst lediglich ein alter Kühlschrank mit 350 Kilowattstunden jährlich ähnlich viel.

Neue Heizpumpen reduzieren den Energieverbrauch um bis zu 80 Prozent, indem sie sich auf die Heizungsleistung des täglichen Bedarfs einstellen. Sie schalten sich im Sommer aus und laufen im Winter auf einer zuvor eingestellten Temperatur. Dadurch sinken auch die Kosten auf nur noch 20 Euro jährlich.

Eine neue Heizpumpe kostet um die 200 Euro. Für den Einbau müssen Sie nochmal mit einer ähnlichen Summe rechnen. Bereits nach ein paar Jahren hat sich die Neuanschaffung bezahlt gemacht.

Ist das Gleichgewicht der Hydraulik  gestört, heizt der Kessel nicht mehr alle Heizkörper gleichmäßig.. Wenn Sie merken Sie, dass manche Heizkörper bei gleicher Temperatur wärmer werden als andere, sollten Sie handeln. Ein weiteres Indiz für einen defekten hydraulischen Abgleich ist ein deutlich hörbares Strömungsgeräusch am Heizkörper.

Der kaputte Hydraulikabgleich verursacht 25 Prozent Mehrkosten. Bei dem 120-Quadratmeter-Beispielhaus kommen so locker 200 Euro zusammen.

Tipp: Heizkosten sparen Sie auch durch regelmäßiges Entlüften der Heizkörper .

Mit elektrischen Thermostaten können Sie exakt einstellen, welche Temperatur Sie in welchem Raum und zu welcher Zeit möchten. Verlassen Sie den ganzen Tag das Haus, geht die Temperatur runter und fährt erst wieder hoch, wenn Sie nach Hause kommen. Intelligente Thermostate können Sie sogar mit dem Smartphone von unterwegs aus steuern.

Wenn Sie es bewusst einsetzen und nach Ihrem Bedarf einstellen, spart das Thermostat 25 Prozent der Heizungskosten ein, sprich 180 Euro im Jahr. Die Anschaffungskosten liegen bei 30 Euro pro Thermostat.

Noch nie war Energie so teuer wie zur Zeit. Doch statt in Panik zu verfallen, sollten Sie zuhause in aller Ruhe Einsparpotenziale prüfen. Wie unser Guide zeigt, gibt es davon sehr viele.

Häufigster Fehler: Heizkörper werden zugestellt

Stehen Möbel und große Gegenstände vor Heizkörpern oder hängen Gardinen darüber, behindert das die Wärmeabgabe an die Raumluft. Die Heizung wärmt dann die Gegenstände auf, der Raum bleibt wiederum kühl. Unnötige Energie verpufft.

Halten Sie Heizungen frei, kann das bis zu 12 Prozent der gesamten Energiekosten einsparen, heißt es von Experten des Bundeswirtschaftsministeriums.

Die Verbraucherzentralen raten, dass ein Sofa mindestens 30 Zentimeter Abstand zur Heizung haben sollte.

Sie heizen, aber es wird nicht warm – diesen Fehler vermeiden

Wenn es Ihnen zu Hause kälter vorkommt als 20 Grad, obwohl die Heizung entsprechend eingestellt ist, kann das auch daran liegen, dass die Thermostatventile verdeckt sind. Dann können sie die Raumtemperatur nicht richtig erfassen und regulieren die Wärmeabgabe falsch.

Halten Sie also nicht nur Heizungskörper, sondern auch Thermostatventile frei. Nur so können Sie gewährleisten, dass Ihre Heizung optimal läuft.

Lassen Sie Fenster nicht stundenlang gekippt

In den Sommermonaten sind die Fenster durchgehend gekippt oder den ganzen Tag über geöffnet. In den Wintermonaten sollten Sie die Zimmer zwar regelmäßig lüften, um Schimmel in den Räumen zu vermeiden. Allerdings sollten Sie die Fenster nur kurz öffnen. Im Idealfall nicht kippen, sondern stoß- oder ganz querlüften. 

Lässt man die Fenster in den Heizmonaten länger geöffnet, kühlen die Wände und Decken um die Fenster aus. Das entzieht den Räumen zusätzliche Wärme.

Wie Sie optimal quer- und stoßlüften? Öffnen Sie gegenüberliegende Fenster, sodass ein Luftzug durch die Räume weht und ganze Teile der gesamten Wohnfläche mit frischer Luft versorgt. 

Die Beratungsgesellschaft „co2online“ rät, Fenster drei- bis viermal täglich so zu lüften. FOCUS online rät: Stellen Sie sich den Wecker und schließen Sie die Fenster zügig. Je kälter es draußen ist, desto kürzer sollten Fenster geöffnet bleiben.

Als Richtwert gilt: Im Herbst bleiben Fenster maximal 15 Minuten geöffnet, im Winter maximal fünf Minuten.

Türen nicht offen stehenlassen

Wenn Türen zwischen geheizten und ungeheizten Räumen geschlossen bleiben, spart das knapp zehn Prozent an Heizkosten. Noch höher ist die Ersparnis, wenn Türen zum Flur, zum Keller und Dachboden geschlossen bleiben. Bis zu 15 Prozent Ersparnis sind dadurch möglich.

Nicht-Heizen ist eine schlechte Idee

Besonders im Bad verzichten Haushalte oft auf das Heizen. Doch das treibt die Energiekosten in die Höhe.

Das Mitheizen von kalten Räumen wie etwa dem Bad durch offene Türen, wenn es in den umliegenden Zimmern warm ist, ist eine schlechte Idee. Dadurch gelangt keine Wärme, sondern Luftfeuchtigkeit in den kühlen Raum. Und das kann auf den kälteren Wänden Schimmel fördern.

Digitale Thermostate können dabei helfen, Heizkosten einzusparen. Denn sie können die Raumtemperatur exakt an die Bedürfnisse der Nutzer sowie äußere Faktoren anpassen. Schon mit einem unvernetzten Gerät können Verbraucher Energie sparen.

Der Vorteil gegenüber analogen Geräten: Mit digitalen Thermostaten kann man die Temperatur in Grad genau anwählen und die Raumtemperatur deutlich präziser erfassen sowie steuern.

Einfache Geräte gibt es ab 15 Euro. Ab 25 Euro erhält man sogar digitale Thermostate, die man per Bluetooth über das Smartphone bedienen kann. So kann man die Wohlfühltemperatur noch einfacher steuern. Allerdings ist deren Reichweite begrenzt.

Wer mehr Geld investieren will, kann mit deutlich kostspieligeren Smart-Home-Systemen sogar zusätzliche Komponenten einbinden, etwa Wandthermostate oder Öffnungssensoren.

Für effizientes Heizen und Kühlen

Reflexionsplatten hinter die Heizkörper legen

Um zu verhindern, dass Wärme durch die Wand entweicht, sollte hinter allen an Außenwänden stehenden Heizkörpern Alu-Reflexionsplatten angebracht werden, betont die Deutsche Heimwerker Akademie.

Hierfür bieten Baumärkte und Fachmärkte unterschiedliche Materialien an. Sie kosten etwa 12 Euro bis 20 Euro pro Quadratmeter.

Sparfüchse können auch klassische Alufolie nutzen. Diese wird zuerst auf einem dünnen Brett oder einem Stück Pappe befestigt, um das Einführen hinter den Heizkörper zu erleichtern. Die Pappe oder das Brett werden abschließend so eingeschnitten, dass diese Dämmung an den beiden Heizkörper-Wandhalterungen ohne Probleme eingehängt werden kann.

Dichtungsbänder für Fenster

Um Heizkosten zu sparen, sollten Sie die Fenster kontrollieren. Überprüft werden muss, ob die Beschläge richtig schließen. Falls diese nicht in Ordnung sind, sollten sie nachgestellt werden. Diese Maßnahmen sind wichtig:

Bei älteren Fenstern, die auch durch Nachstellen nicht mehr dicht schließen, behelfen sich Heimwerker mit günstigen Dichtungsbändern, die in die Fenster geklebt werden. Im Baumarkt kosten sie weniger als fünf Euro pro Meter.

Abdichtungsleisten für die Haustür

Bei einem Spalt unter der Haustür verhindern spezielle Abdichtungsleisten mit kleinen Bürsten die energiefressende Zugluft. Diese gibt es im Baumarkt und in Onlineshops. Für die fünf Meter zahlen Sie gut zehn Euro.

Die Abdichtungsleisten können Sie auch an Fenstern anbringen.

Dämmschalen für Heizungsrohre im Keller

Offenliegende und nicht gedämmte Heizungsrohre in unbeheizten Räumen wie im Keller geben Wärme ab - die sie eigentlich zu den Wohnräumen transportieren sollten.

Dagegen lässt sich aber was tun: Jeder kann offen liegende Heizungsrohre selbst dämmen. Zum Beispiel mit Dämmschalen, die sich um die Rohre legen lassen. Die Dämmung der Heizungsrohre in unbeheizten Räumen ist laut dem Gebäudeenergiegesetz von 2020 sogar Pflicht.

Vielen Dank! Ihr Kommentar wurde abgeschickt.

Im Interesse unserer User behalten wir uns vor, jeden Beitrag vor der Veröffentlichung zu prüfen. Als registrierter Nutzer werden Sie automatisch per E-Mail benachrichtigt, wenn Ihr Kommentar freigeschaltet wurde.

den Winter. Haben einen Holzofen im Schlafzimmer, der auch das Büro mitheizt und vor 6 Wochen einen im Wohnzimmer zum Ölofen dazu bauen lassen, der die Küche und das Esszimmer mit erwärmt. Ein Freund von mir hat eine Firma, wo er jeden Monat hunderte Einwegplatten entsorgen muss und einen Teil liefert er mir, die ich dann von einer 12 Stundenkraft zersägen lasse. Somit heize ich für um 100EUR und hab gemütliche 23-24 Grad in den Wohnräumen.

Heizung bleibt auf Sommerbetrieb, zur Zeit im Wohn Essbereich 18 Grad, Rest kälter. Tagsüber Hoffnung auf Sonne,am Abend Heizdecke. Jetzt meine Frage, wie sind so die Zimmertemperaturen bei Heizung Nichtzahlern -Einheimisch, Gast-. Vielleicht gibt auch unsere Elite Auskunft z.B. Familie Baerbock und Frl. Neubauer, sind sonst ja auch immer vorne dran. Früher wäre mal Herr Kerkeling alias Hamilein oder so mit Thermometer vor der Tür gestanden. Gibt es leider nicht mehr.

Wohnzimmer ist nachmittags bereits an macht das ganze Haus schön gemütlich warm und Heizung ist nur im Bad an, zeitlich begrenzt , Mein Tank ist voll reicht 4 Jahre, Holz noch 3-4 Jahre.

Samstag, 01.10.2022 | 10:29 | Heinz-Jürgen Fischer  | 1 Antwort

"ein defekter hydraulischer Abgleich" kann nicht defekt sein sondern nur nicht durchgeführt. "die Pumpen laufen dann mit einer eingestellten Temperatur" nein nicht die Pumpen der Regler wählt die Temperatur und die Pumpe die Drehzahl. was für ein und Schwachsinn.

weil Sie im Thema sind. Gehen Sie mal davon aus, dass bei Themen, die man selbst nicht so beherrscht,genauso ein Unsinn zusammengeschrieben wird und man es nicht merkt.

Samstag, 01.10.2022 | 09:19 | Artur Wirk  | 2 Antworten

Strompreis für Single Haushalte. Frage an Focus ist der Strompreis irgendwo in Deutschland von der Haushaltsgröße abhängig? Wo kann ich das geltend machen das ich weniger bezahlen möchte da ich kein Single bin?

Bis Dato war es so, je niedriger ihr Stromverbrauch, desto höher die Grundgebühr und oft auch ein höherer kw-Preis. Konnte man sehr gut sehen, bei Vergleichsportalen, indem man seinen vermeintlichen Verbrauch dort änderte. Von Singlehaushalt bis Familie. Je höher ihr Verbrauch, je günstiger wurde es.

Das ist kaum zu ertragen wie die deutsche Sprache misshandelt wird. Aber auch sonst sind viele Fehler im Artikel. Also die Heizung pumpe transportiert das Heizungswasser zu den Heizkörpern, sie reguliert nicht die Vorlauftemperatur dazu ist eine Einstellung am Brenner notwendig. Die Ersparnis einer neuen Pumpe dürfte bei ca. 5% liegen, Physik lässt sich nicht betrügen. Den Rest spar ich mir.

Freitag, 30.09.2022 | 22:45 | Kassler Rolf  | 1 Antwort

Na klar, ich soll etwas kaufen - also Geld ausgeben - , um zu sparen. Das Problem: Ich habe investiert und spare dennoch nicht. Im Gegenteil: Ich zahle mehr! Ich bin nicht mehr bereit, mehr Geld auszugeben. Ich mache das ganz einfach: Die Heizung bleibt aus. Damit besuche ich auch keinen Kühlschrank mehr, da es kalt genug ist. Ich werde mir einen eigenen Brennofen basteln und in die Wohnung stellen.

Gutes Gelingen. Dann empfehle ich Ihnen sich mal mit Kohlenmonoxid vertraut zu machen. ……………………………..

Aktionen und Rabatte bei Steuertipps