Kreis Recklinghausen: Plastik in der Biotonne: Jetzt gibt es die rote Karte von der Müllabfuhr

2022-06-03 20:02:26 By : Mr. changfu yan

Rund 42.000 Tonnen Bioabfälle haben die Haushalte im Kreis Recklinghausen im vergangenen Jahr produziert. Doch in den braunen Mülltonnen landen zu viele Stoffe, die dort nicht hineingehören. Vor allem Plastiktüten und -verpackungen machen es den Entsorgungsbetrieben zunehmend schwer, aus den Bioabfällen hochwertigen Kompost zu gewinnen. Das schadet der Umwelt und dem Klima. Vor diesem Hintergrund will der Kreis Recklinghausen kurzfristig der Kampagne #wirfuerbio beitreten. Mit Informationen und Aktionen sollen Verbraucher im Vest für das Problem sensibilisiert werden.

73 Teilnehmer aus ganz Deutschland zählt die 2018 gestartete Kampagne #wirfuerbio mittlerweile, darunter auch die Entsorgungsgesellschaft Westmünsterland (egw), in deren Anlage die Bioabfälle aus dem Kreis Recklinghausen verwertet werden. Der aus Küchen- und Gartenabfällen produzierte Kompost gibt insbesondere auch den landwirtschaftlich genutzten Böden die Nährstoffe zurück, die ihnen durch den Pflanzenanbau entnommen wurden. So schließt sich der natürliche Kreislauf. Doch nach Angaben der Heinrich Böll Stiftung ist die Verschmutzung durch Mikroplastik in Böden und Gewässern zwischen vier und 23 Mal so hoch wie in den Weltmeeren.

#wirfuerbio warnt auch vor vermeintlich „kompostierbaren“ Verpackungen, zum Beispiel Kaffeekapseln, die als biologisch abbaubare Kunststoffprodukte beworben werden. Tatsache sei, dass sich solche Kunststoffe in den Behandlungsanlagen nicht vollständig abbauten und die Umwelt verschmutzen könnten. „Der Verbraucher wird getäuscht.“

Voraussichtlich im nächsten Frühjahr tritt eine neue Bioabfallverordnung des Bundes in Kraft. Dann dürfen Bioabfälle vor der Behandlung nur noch 0,5 Prozent Fremdstoffe enthalten. Stammt der Biomüll aus der „privaten“ Tonne, liegt die Obergrenze bei 1,0 Prozent. Haushalte die es mit der Mülltrennung nicht so genau nehmen, laufen spätestens dann Gefahr, dass ihre mit Störstoffen befüllte Biotonne nicht mehr geleert wird und am Straßenrand zurückbleibt.

Die Entsorgungsgesellschaft Westmünsterland (egw), die 2019 der Kampagne beigetreten ist, hat 2020 eine Postwurfsendung inklusive einer Sortierhilfe und einer Papierabfalltüte an Haushalte im Kreis Borken verteilt. In einem Pilotbezirk wurden die Störstoffanteile im Bioabfall zu Beginn der Kampagne und nach einem Jahr ausgewertet. Die Kunststoffe in der Biotonne konnten von über drei Prozent auf 1,17 Prozent verringert werden. Ähnliche Erfolge erhoffen sich auch der Kreis Recklinghausen und seine zehn Städte.

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