Rewe schafft Papier-Prospekt zugunsten von WhatsApp ab - TECHBOOK

2022-09-02 23:10:58 By : Ms. cherry chen

Von Marlene Polywka | 31. August 2022, 13:35 Uhr

Der Supermarkt Rewe schafft seine Papier-Prospekte ab. Stattdessen sollen die Angebote via WhatsApp zu den Kunden kommen. Ziehen andere Lebensmittel-Händler vielleicht nach?

Angesichts der Klimakrise und fortschreitender Digitalisierung schwenken viele Unternehmen auf digitale Lösungen um, wo vorher noch alles analog war. Gleiches gilt nun für Rewe. Bisher war es bereits möglich, die Angebote des Supermarkts online einzusehen. Nun soll der Papier-Katalog jedoch komplett abgeschafft werden. Rewes Alternative: WhatsApp.

Dass Rewe seinen gedruckten Katalog abschaffen möchte, gab das Unternehmen bereits bekannt. Ab Juli 2023 verteilt der Supermarkt seine Angebote nur noch online. Dabei möchte man wohl generell auf neue Medien setzen und so zum einen die Umwelt entlasten, zum anderen aber auch neue Marketing-Möglichkeiten erschließen. Laut Rewe spart diese Umstellung jährlich über 70.000 Tonnen Papier und CO2, sowie 1,1 Millionen Tonnen Wasser und 380 kWh Strom.

Rewe verschreibt sich seit Jahren in ihrer Unternehmensstrategie konsequent der Nachhaltigkeit und transformiert in diesem Sinn sukzessive und erfolgreich Prozesse und Angebote. Vor allem auch mittels Digitalisierung – und zwar dort, wo sich für Kund:innen Mehrwert ergibt. Mit Meta und WhatsApp haben wir einen weiteren guten Weg gefunden, der unseren Kund:innen regionale Angebote und relevante Informationen auf eine leicht zugängliche Art und Weise bietet.

Ab sofort können sich Rewe-Kunden jeden Sonntag über WhatsApp ein entsprechendes Angebot schicken lassen. WhatsApp bietet sich dafür als beliebtester Messenger-Dienst in Deutschland an. In den vergangenen Wochen seien laut Rewe erste Tests sehr positiv ausgefallen. Sowohl das Interesse der Kunden als auch das einfache Handling der digitalen Angebote seien gegeben.

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Die Anmeldung für den neuen digitalen Service ist ab sofort möglich. Auf der entsprechenden Seite stellt Rewe einen QR-Code zur Verfügung. Diesen können Nutzer einfach mit ihrem Smartphone scannen und die angezeigte URL öffnen. Alternativ können sie auch auf den Button „Jetzt loschatten“ klicken.

In beiden Fällen landen Kunden auf einer Seite mit Rewe-Logo und einem Button mit der Aufschrift „Weiter zu Chat“. Wenn sie darauf klicken, öffnet sich – sofern installiert – der WhatsApp-Messenger mit der von Rewe vorgefertigten Nachricht: „Abschicken und schon geht’s los! 🏷“

Schickt man die Nachricht ab, bittet der Rewe-Chatbot um die Eingabe der Postleitzahl, um entsprechende Rewe-Märkte in der Nähe zu ermitteln. Wer möchte, kann sich im selben Atemzug über die Datenschutzrichtlinien des Supermarkts informieren, die mitgeschickt werden. Stehen im Einzugsgebiet der Postleitzahl mehrere Supermärkte zur Auswahl, können Kunden noch ihren Favoriten auswählen. Mit dem anschließenden Absenden dieser Daten haben sie sich für die WhatsApp-Angebote von Rewe angemeldet.

Auch WhatsApp bewertet die Zusammenarbeit mit Rewe positiv. „Wir freuen uns, dass unser Partner Rewe der erste Lebensmitteleinzelhändler in Deutschland ist, der WhatsApp Business Solutions nutzt, um seinen Print-Prospekt zu digitalisieren und neue und bestehende Kunden über einen ihrer bevorzugten Kommunikationskanäle zu erreichen“, sagt Claudia Studtman, Meta Head of Retail in den DACH-Ländern. Nehmen die Kunden das neue Angebot positiv an, dann könnte dieses oder ein ähnliches Modell durchaus auch bei anderen Supermärkten zum Einsatz kommen.

Aktuell bieten die meisten Supermarkt-Ketten noch einen Papier-Prospekt an. Bei Edeka kann man auch bereits online und per App die Angebote einsehen. Ähnliches beziehungsweise gleiches gilt auch für Kaufland sowie die Discounter Netto, Aldi, Lidl, Penny und Lidl, wobei die individuelle Ausgestaltung immer etwas anders aussieht. Aldi möchte zwar sein digitales Angebot ausbauen, aber auch an den gedruckten Handzetteln festhalten.

Konkrete Schritte, den Papier-Prospekt abzuschaffen, lassen sich in Ansätzen jedoch schon ableiten. So hat beispielsweise der Baumarkt Obi vor kurzem angekündigt, Angebote nur noch digital verbreiten zu wollen. Die ersten Schritte hin zum papierfreien Prospekt sind also gemacht.