Das sind die 10 größten Plastikverschmutzer 2021 - Utopia.de

2021-12-13 08:48:15 By : Mr. Jason Lo

29. November 2021 von Leonie Barghorn Kategorien: Umweltschutz

Die Bewegung „Break Free From Plastic“ kürt jedes Jahr die größten Plastikverschmutzer. Die diesjährigen Top Ten sind keine große Überraschung.

Die Break Free From Plastic Bewegung hat den „#BrandAudit 2021 Report“ veröffentlicht. Der Bericht wird das vierte Jahr in Folge veröffentlicht. Um die größten Plastikverschmutzer zu ermitteln, haben rund 11.000 freiwillige Helfer an Stränden aus 45 Ländern über 300.000 Plastikteile gesammelt und gezählt, wie viel sie welchen Unternehmen zuordnen können. Das sind die Top Ten dieses Jahres:

Coca-Cola ist seit dem ersten Jahr der Volkszählung (2018) die Nummer eins. In diesem Jahr fanden die Freiwilligen rund 20.000 Plastikteile mit einem Coca-Cola-Etikett – mehr als PepsiCo und Unilever zusammen.

Break Free From Plastic kritisiert, dass Unternehmen nach außen oft damit werben, ihr Abfallproblem anzugehen. Coca-Cola hat sich beispielsweise zum Ziel gesetzt, 100 Prozent seiner Flaschen und Dosen wieder aufzufüllen, zu recyceln oder zumindest zu sammeln. Davon scheint das Unternehmen noch weit entfernt zu sein. Der Talking Trash-Bericht zeigt auch, wie Unternehmen hinter den Kulissen alles tun, um strengere Richtlinien zu vermeiden oder zu umgehen. Die Autoren gehen davon aus, dass sich die Plastikproduktion bis 2030 verdoppeln wird. Der WWF rechnet bis 2040 mit einer Verdoppelung.

Mit drei Millionen Tonnen jährlich ist Coca-Cola weltweit die Nummer eins in Sachen Plastikmüll. Nun hat sich das Unternehmen dafür gerechtfertigt - ...

Es ist mittlerweile allgemein bekannt, dass unsere Welt ein Plastikproblem hat. Plastik ist fast überall zu finden – im Meer, in der Umwelt, in den Verdauungsorganen von Tieren und auf unseren Tellern.

Was oft in den Hintergrund tritt, sind die enormen CO2-Emissionen, die bei der Kunststoffherstellung und -verarbeitung entstehen. Laut Plastikatlas 2019 könnte die Kunststoffindustrie bis 2050 über zehn Prozent des globalen CO2-Budgets verbrauchen, was beim 1,5-Grad-Ziel bleibt. Der Hauptgrund für die hohen CO2-Emissionen ist, dass fast der gesamte Kunststoff auf Erdöl basiert. Break Free From Plastic kritisiert vor diesem Hintergrund, dass der drittgrößte Plastikverschmutzer Unilever in diesem Jahr als Sponsor des Weltklimagipfels aufgetreten ist.

Übrigens: Die tatsächlichen Entsorgungskosten und die Umweltbelastung von Kunststoff trägt nicht der Hersteller, sondern die Allgemeinheit. Kunststoff müsste laut WWF eigentlich zehnmal so teuer sein, wenn man alle Kosten einbezieht, die über den gesamten Lebenszyklus des Materials anfallen.

Unternehmen könnten den Break Free From Plastic-Zählen vorwerfen, dass nicht die Verbraucher die Produkte wegwerfen, sondern die Verbraucher. Diese Top Ten der größten Plastikverschmutzer können nicht zeigen, wie komplex das Problem ist und auf wie vielen Wegen Plastik in die Ozeane gelangt. Hier spielen nicht nur Hersteller eine Rolle, sondern auch Verbraucher: innerhalb und außerhalb von Ländern, die nicht über funktionierende Entsorgungs- und Recyclingsysteme verfügen. Deutschland beispielsweise hat laut Plastikatlas 2019 nur eine Kunststoffrecyclingquote von rund 15 Prozent und ist der drittgrößte Exporteur von Kunststoffabfällen nach Asien. Außerdem können die Freiwilligen nur Kunststoffteile bewerten, die mit einem Etikett versehen sind. Nicht enthalten sind beispielsweise Fischernetze, einfache Plastiktüten, Plastikfasern oder Reifenabrieb.

Trotzdem macht die Zählung von Break Free From Plastic und die anschließende Rangliste der größten Plastikverschmutzer Sinn, da sie sehr einfach zu verstehen ist und die genannten Unternehmen definitiv an der Plastikproblematik schuld sind.

Alternativ könnten Unternehmen auch danach verglichen werden, wie viele Kunststoffprodukte sie herstellen. Dieses Verfahren wiederum hat den Nachteil, dass es auf Informationen des Unternehmens angewiesen ist. Ein solcher Bericht aus dem Jahr 2020 ergab, dass Coca-Cola mit Abstand die meisten Kunststoffprodukte herstellt, gefolgt von Nestlé, Danone und Unilever. Auffällig ist: Die Unternehmen gehören alle auch zu den Top Ten der größten Plastikverschmutzer von Break Free From Plastic.

Kunststoff erscheint nicht in der endgültigen Deklaration der COP26. Break Free From Plastic forderte zusammen mit fast 300 anderen Organisationen die Delegierten auf, sich für eine Abkehr von der (konventionellen) Kunststoffproduktion einzusetzen. Damit scheint eine Trendwende weiter in die Ferne gerückt. Bis es soweit ist, können wir als Verbraucher zumindest dazu beitragen, dass sich die Plastikproblematik nicht weiter verschärft. Auf Utopia finden Sie viele Tipps dazu:

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Schlagworte: Wissen wie Plastikmüll Umweltschutz

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