Die Hülle hat ihren Reiz – Markt und Mittelstand

2021-11-26 06:22:19 By : Mr. Jimmy Shi

Die letzte Verpackung: Nach dem Tod des Künstlers Christo setzte sein Team ein Projekt um, das ihnen am Herzen lag und bedeckte den Arc de Triomphe in Paris.

Zum Beispiel Döner Kebab. Eine Rolle wird mit Sauce, Salat, Fleisch oder Gemüse gefüllt und anschließend in mehrere Lagen Alufolie eingewickelt, bevor sie über die Theke übergeben wird. Alufolie - abgesehen davon, dass sich das Päckchen beim Essen nur schwer öffnen lässt: schlechte Energiebilanz, klimatisch nicht gut und dann der ganze Müll. Und schon regt sich das schlechte Gewissen. Aber geht das wirklich ohne Verpackung? Zwei Brüder aus Bayern haben die Lösung: der kebag, ein Beutel aus fettbeständigem Pergamentpapier, verschließbar, vollständig recycelbar. Und leicht zu befüllen. Der obere Teil kann zum Essen abgerissen werden.

Bilal und Cihan Dalgic hoffen, mit dem Produkt den Markt zu erschließen. Dafür wurden sie bereits von der Verpackungsindustrie ausgezeichnet. Wer einen Döner bestellt, möchte ihn gerne mit nach Hause nehmen. Die Sachen in der Tasche dürfen nicht schmutzig werden, es darf auch nichts auf den Döner kommen, wie zum Beispiel fallendes Laub oder Regen. Und Sie möchten nicht, dass es vor dem Essen zu sehr auskühlt. Aus Sicht des Verkäufers kann ein Logo nicht schaden, ebenso wie die Schrift, wie toll der Döner ist. Das Beispiel ist vielleicht banal. Aber es zeigt die Situation in der Verpackungsindustrie im Kleinen: innovativ und absolut nicht überflüssig. Zunächst einmal: „Alles ist verpackt“, sagt Winfried Batzke, Geschäftsführer des Deutschen Verpackungsinstituts, „außer vielleicht Schüttgüter wie Kohle oder Kies“.

Ansonsten wird die Ware in Folien, Tüten, Kartons, Flaschen geklebt. Sind umgeben von Holzwolle, Styropor-Flips, Gas, das den Verfall verlangsamt. Und im weitesten Sinne sind auch Container und Kesselwagen Verpackungen. Nachteil: Es gibt viel Müll. Und was nicht recycelt wird, erzeugt Energie, um es klar zu sagen: Es wird verbrannt, vor allem Plastik - Rohstoffe werden verschwendet. Deshalb fordern Umweltverbände, Verpackungen zu reduzieren und bestimmte Produkte zu verbieten, zuletzt Plastiktüten. Die Branche steht unter Druck. Allein in Deutschland waren laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2020 rund 700 Unternehmen mit rund 117.000 Beschäftigten im Verpackungsbereich tätig. Die überwiegend mittelständischen Unternehmen erzielten einen Umsatz von 26,26 Milliarden Euro. Und es gibt fünf Gründe, warum die Branche weiterhin gute Geschäfte machen wird:

Warum sind Sachen verpackt? Um sie von A nach B zu bringen. Das gilt für den Döner ebenso wie für die Industrie. Ein Automobilhersteller erhält beispielsweise komplette Achsen oder Armaturenbretter in speziellen Kartons oder auf Paletten. Fahrzeugtüren werden in Holzkonsolen eingehängt und auf Paletten transportiert. Auch wer empfindliche Teile von einer Fabrikhalle in eine andere transportiert, packt sie ein, um sie nicht zu beschädigen. Auch unverpackte Läden, in denen vieles in loser Schüttung verkauft wird, um Müll zu vermeiden, müssen mit Ware versorgt werden. Natürlich sind sie auch für den Transport verpackt.

Einfach alles in die Kiste legen und dann von A nach B fahren, vielleicht für weniger empfindliche Dinge wie Schrauben geeignet. Auf einer Palette gestapelte Kartons sind ebenfalls ausreichend. Für Kunstwerke werden jedoch spezielle Boxen angefertigt, sie werden speziell gepolstert und befestigt, teilweise sogar klimatisiert. Und wer Computerchips als Ladung in einem Flugzeug sicher durch Turbulenzen bringen will, muss auch auf geeignete Kisten und Füllmaterialien achten. Die Verpackung schützt den Inhalt, beispielsweise Kekse, davor, feucht und damit schlaff zu werden. Oder es verlängert beispielsweise die Haltbarkeit von unter CO2 luftdicht verpacktem Fleisch und verhindert, dass Bakterien es länger ungenießbar machen. 

Manche kennen es vom Umzug: Die alte Wohnung muss geräumt werden, die neue ist noch nicht bezugsfertig. Die verpackten Sachen werden in Umzugskartons zwischengelagert. In der Wirtschaft werden Ersatzteile oft Monate, vielleicht sogar Jahre gelagert, bevor sie gebraucht werden. Runde Dinge müssen gestapelt werden, Computerteile dürfen nicht verstauben. Oder ein Lebensmittelhersteller produziert saisonale Waren wie Spekulatius. Bestellt eine Filiale nach, muss noch genügend Ware im Lager sein.

Wer ein Produkt kauft, zum Beispiel Marmelade, möchte vorher wissen, ob es für den Käufer unverträgliche Stoffe enthält. Diese Informationen sind normalerweise auf der Verpackung aufgedruckt. Eine Schachtel verrät Ihnen auch, ob sie kurze Messingschrauben mit Kreuzschlitz und Flachkopf enthält. Auf Blisterpackungen mit Medikamenten sieht man immer, was eingeschweißt ist, sonst sind runde weiße Pillen schwer zu unterscheiden. Und blutdrucksenkende Medikamente oder Schmerzmittel sollten nicht verwechselt werden. Inzwischen arbeitet die Branche auch daran, Verpackungen beispielsweise von Medikamenten rückverfolgbar zu machen. Beispielsweise sollen gefälschte Potenzpillen sofort entlarvt werden. Die Box selbst kann ein digitales Wasserzeichen aufweisen, in dem Produktionsort, Produktart, Produktionszeit und Verkaufsländer hinterlegt sind. Spezielle Kameras können dies auslesen. Wenn der Karton werkseitig versiegelt ist, können Sie beim Kauf genau feststellen, ob auch wirklich was drin sein soll.

Gerade bei Konsumgütern ist es wichtig, wie etwas verpackt wird. Der Verkäufer macht zum Beispiel durch die Gestaltung der Verpackung auf das Produkt aufmerksam, vermittelt vielleicht ein bestimmtes Lebensgefühl. Dies ist auch für den Käufer wichtig. Oder wie es Sven Sängerlaub, Professor für Verpackungstechnik an der Hochschule München, formuliert: „Verpackungen sind ein stiller Verkäufer. Wir kaufen ein Produkt sehr oft, weil es gut aussieht.“ Für einen Autostoßdämpfer, den der Mechaniker in einer Werkstatt auspackt, reicht ein grauer Karton mit der Seriennummer; das besonders verführerische parfum soll raffinierter präsentiert werden. Und so haben Flaschen die Form des Oberkörpers einer Frau.

Verpackungen sind gefragt, die Frage ist nur, welche Materialien, welche Formen. Hier ist Innovation gefragt. Denn Verpackung bedeutet immer Kosten. Deutschland ist als Land des Maschinenbaus führend bei Technologien, Materialforschung und Ideen, sagt DVI-Geschäftsführer Batzke. Innovation im Kebag zum Beispiel ersetzt Aluminiumfolie durch Papier. Die Firma G. Gühring aus Baden-Württemberg, Spezialist für industrielle Holzverpackungen, konstruiert eine neue Hängebox für Pkw-Seitenwände, damit 36 ​​statt 18 Teile im Versandcontainer transportiert werden können. Die Transportkosten sinken ebenso wie die CO2-Emissionen pro Teil.

Noch ein paar Zahlen: 52 Prozent aller Verpackungen in Deutschland werden im Geschäft mit Unternehmen verwendet. Der Konsument bekommt sie nie zu sehen. In den Geschäften kommt er vor allem mit Plastik in Berührung, das auch den größten Teil des Verpackungsmülls ausmacht. Die EU schreibt vor, dass bis 2030 alle Kunststoffe recycelbar sein sollen. Der Recyclinganteil soll auf 55 Prozent steigen. Der EU-Durchschnitt liegt derzeit bei knapp über 40 Prozent. Das bisher größte Problem: Da Folien verschiedene Funktionen erfüllen müssen, wie z sagt Verpackungsprofessor Sängerlaub. Forscher arbeiteten nun daran, nur eine Kunststoffsorte zu verwenden und diese um neue Funktionen zu erweitern.

Oder, wie beim Kebag, Papier mit einer recycelbaren Beschichtung zu verwenden. Und natürlich soll die Verpackung auch für den Endkunden bei allem gut aussehen. Einer, der das besser wusste als jeder andere, war der Verpackungskünstler Christo. Nach seinen Plänen wurde der Arc de Triomphe in Paris im Sommer zwei Wochen lang mit silbrigem Stoff bezogen. Und es wurde klar: Verpackungen sind manchmal einfach große Kunst.

Der digitale Wandel hat den Mittelstand massiv geprägt und verändert. Viele mittelständische Unternehmen haben im Zuge dieses Wandels ihre Prozesse, Geschäftsmodelle und sogar ihre Unternehmenskultur angepasst. Gleichzeitig müssen sich viele mittelständische Unternehmer noch mit einer analogen und veralteten Verwaltung ihres Vermögens begnügen. Das ist längst überholt.

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Rexroth in Ulm ist ein Forschungslabor für Industrie 5.0 im Konzern. Die Produktion wird digital geplant und flexibel erprobt.

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