Nachhaltige Verpackungen für Kosmetik, Lebensmittel & Versand - Utopia.de

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24. August 2019 von Sibylle Reuter Kategorien: Wissen & Technik

Nicht alle Produkte können ohne Verpackung hergestellt und transportiert werden. Eine Welt ohne Verpackung ist daher utopisch. Die gute Nachricht: Die Verpackung selbst wird immer besser. In diesem Artikel zeigen wir nachhaltige Alternativen zu herkömmlichen Verpackungen, die Abfall vermeiden und die Umwelt schonen.

Die einen diskutieren noch über Plastik, die anderen arbeiten bereits an Alternativen: In diesem Artikel finden Sie einen Überblick über nachhaltigere Verpackungen aus den Bereichen Kosmetik, Lebensmittel und Versand. Mit diesem Beitrag wollen wir nicht nur Privatkunden begeistern, sondern auch Unternehmen helfen, die eine umweltfreundlichere Verpackung für ihre Produkte suchen. Wir wünschen Ihnen spannende Entdeckungen!

Nachfolgend finden Sie auch die Einschätzungen verschiedener Experten zum Thema. Am Ende des Artikels haben wir einige Ratschläge zusammengefasst, die Sie bei der Suche nach der optimalen Verpackung beachten sollten.

In der Beauty-Branche reicht es für ein grünes Image nicht mehr aus, nur pflanzliche Inhaltsstoffe zu verwenden. Auch bei der Verpackung sollten Sie auf die richtigen inneren Werte achten, um einen glänzenden Auftritt zu erzielen.

Da Holz nachwächst, ist es ein beliebter Rohstoff. Das 2016 gegründete finnische Start-up Sulapac verarbeitet daher FSC-zertifizierte Holzspäne und ein schadstofffreies Bindemittel zu biologisch abbaubaren, hochwertigen Verpackungen für Kosmetik- und Luxusprodukte. Kunststoffhersteller können das Material mit ihren Maschinen verarbeiten; es ist luft-, wasser- und ölabweisend.

Einen Nachteil hat die ökologische Verpackung aus Finnland noch: Das Material ist aktuell nur 12 Monate haltbar, danach ist der Inhalt biologisch abbaubar. Sulapac arbeitet hart daran, die Haltbarkeit auf 30 Monate zu erhöhen. Die Zukunft des Unternehmens könnte hochkarätig sein – schließlich gab das Unternehmen Ende 2018 bekannt, dass Chanel in die Entwicklung ...

Die Verpackung der 2012 gegründeten französischen Marke Zao Make-up besteht aus Bambus, alle Produkte sind nachfüllbar. So müssen die Produkte nur einmal gekauft werden, bevor sie mit einem einfachen System nachgefüllt werden können – eine clevere Art der Kundenbindung. Das elegante, moderne Design wirkt hochwertig und natürlich. Ein ähnliches Konzept bietet das 2015 gegründete deutsch-brasilianische Beauty-Label Baims. Auch der Naturkosmetikhersteller Jolu aus Mecklenburg-Vorpommern bietet für seine handgemachten Haarseifen wiederbefüllbare Blechdosen an.

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Aber es geht auch anders: Der Schweizer Kosmetikhersteller Farfalla nimmt im Rahmen seines „Bring it back“-Programms seine PE/PP- und PET-Verpackungen zurück, um sie zu recyceln.

Wenn es um Lebensmittel geht, reagieren Verbraucher am empfindlichsten auf Kunststoffverpackungen. Schließlich, so der Gedanke, weiß man nie wirklich, ob sich keine Weichmacher oder andere bedenkliche Stoffe in die Folien, Blister, Tüten oder Beutel eingeschlichen haben. Diese wandern dann in die Nahrung und von dort in den Körper. Auch das Mikroplastik, das Wiener Forscher im Stuhl ihrer Probanden fanden, könnte über die Nahrungskette dorthin gelangt sein.

Glücklicherweise forschen grüne Start-ups und Hersteller an nachhaltigen Alternativen zum Plastikproblem. Wir zeigen wichtige Innovationen aus unterschiedlichen Bereichen.

Zu diesen Innovationen zählen beispielsweise nachhaltige (mehr) Folien. Mit Repaq hat sich die 2017 gegründete Superseven GmbH aus Wentorf bei Hamburg auf Holzfolienverpackungen für den B2B-Bereich spezialisiert. Die Folien bestehen aus 90 % Zellulose, 5 % Wasser, 4 % Glycerin und 1 % Bindemittel und sind biologisch recycelbar. Die Holzreste stammen aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Eine neue Methode, die Folie besonders dicht zu versiegeln, wurde jetzt patentiert.

Da Zellulose etwa dreimal so viel kostet wie Mineralöl, ist Repaq sogar teurer als herkömmliche Kunststoffverpackungen. Geschäftsführerin Katja Seevers beschreibt die Hürden, die ihr Produkt noch überwinden muss: „Damit umweltfreundliche Verpackungen in Serie gehen, müssen drei Komponenten stimmen: Maschinenbedienbarkeit, Lagerbedingungen und Preis. Aber wir sind guter Dinge. "

Auch bei Grünkunft aus Wasserburg am Inn besteht das unbeschichtete Folienmaterial aus PEFC- und FSC-zertifizierten Abfällen aus der Holzverarbeitung. Es kann als Verpackung für Nudeln, Nüsse und Getreide verwendet werden. Dank der Holzabfälle ging laut den Gründern Edna und Christoph Kleber keine zusätzliche Anbaufläche verloren. Kunden können die leeren, bio-veganen Folienbeutel mit dem Altpapier entsorgen oder kompostieren.

Das Manko dieser zukunftsweisenden Kunststoffalternative: Holzfolien sind noch nicht vollständig wasserdicht. „Die beiden Anforderungen ‚feuchtigkeitsbeständig' und ‚leicht kompostierbar' schließen sich gegenseitig aus. Für den Verbraucher ist es sehr schwer zu durchschauen, ob und wie beschichtete Zellulosefolien überhaupt recycelt oder gedreht werden können“, sagt Christoph Kleber.

Grünkunft betreibt auch einen Shop in Wasserburg, in dem der BR Ende 2018 zu Gast war:

Die Entwickler der NatureFlex-Folie aus Japan wollen Alufolie überflüssig machen. Die dafür verwendete zertifizierte Holzfaser bietet einen guten Produktschutz und kann im Gartenkompost entsorgt werden, wo sie nach 42 Tagen kompostiert wird. Hierzulande wird diese Folie beispielsweise vom Bio-Schokoladenhersteller EcoFinia verwendet. Die Bio-Schokolade der dm-Eigenmarke wird zusätzlich mit einer kompostierbaren Cellophanfolie geliefert (der Hersteller ist uns jedoch nicht bekannt).

Zudem wird derzeit der Einsatz von Bienenwachstüchern in Bio-Supermärkten getestet. Sie sollen die kunststoffbeschichteten Papiere ersetzen, die an Frischetheken verwendet werden.

Mit Bienenwachstüchern brauchen Sie keine Frischhaltefolie mehr: Die plastikfreie und natürliche Verpackungsalternative hält Lebensmittel lange frisch und ist wiederverwendbar. Wir…

Warum nicht Lebensmittel in andere Lebensmittel verpacken?, dachten sich einige findige Hersteller. Zum Beispiel das indonesische Unternehmen Evoware: Das Unternehmen produziert seine dünnen Schichten auf Basis von Algen, die es in Indonesien im Überfluss gibt. Die resultierende Verpackung sollte geruchs- und geschmacksneutral sein und sich in heißem Wasser auflösen.

Damit können Lebensmittel wie Sandwiches, Burger, Süßigkeiten oder Pulver wie Kaffee, Tee, Gewürze und Instantnudeln verpackt werden. Die meisten Folien werden noch von Hand durch Trocknen und Pressen der Algen hergestellt. Das fertige Material enthält keine Konservierungsstoffe und ist zwei Jahre haltbar. Für den Anbau von Algen werden weder Wasser, Dünger noch viel Platz benötigt.

Dem US-Unternehmen Monosol, das auf wasserlösliche Lebensmittelverpackungen spezialisiert ist, geht es mehr um Convenience als um Verpackungsvermeidung. Die resultierenden Folienbeutel sind transparent, geruchs- und geschmacksneutral und lösen sich in Flüssigkeiten auf. Die Verpackung kann beispielsweise für Instant-Tees und -Kaffees, Kakao, Soßen oder Nudeln verwendet werden.

Vergleichbare Materialien werden bereits zum Einschweißen einzelner Spülmaschinentabs verwendet, beispielsweise der dm-Eigenmarke Denk Mit.

Innovativ ist nicht nur das Material, sondern auch die Form, die das britische Start-up Skipping Rock Labs seiner Verpackung gibt. Die transparenten, essbaren Ooho-Kugeln sind ein Hingucker und werden beispielsweise bei Sportveranstaltungen eingesetzt, um Sportler mit Flüssigkeit zu versorgen, ohne Plastikmüll zu verursachen. Die Oohos können auch mit Cocktails, Saucen und Gewürzen gefüllt werden.

Die Membranhülle der Kugeln besteht zu 100% aus Pflanzenfasern und Algenextrakten, ist essbar und baut sich in etwa sechs Wochen in natürlicher Umgebung ab. Die Ooho-Kapseln sind auch am besten im Video zu sehen:

Auch das Team von Leaf Republic aus Taufkirchen bei München will Plastik überflüssig machen. Für ihr Einweggeschirr werden Palmblätter aus Asien und Südamerika verwendet. Die mehrschichtigen, grünen Naturschalen werden mit Dampf und Hitze zusammengepresst, sind bis zu 90° erwärmbar und in 28 Tagen biologisch abbaubar. Wir haben bereits darüber berichtet:

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Egal ob Tomatenpflanze, Bananenstamm oder Ananasstrauch – bei Bio-Lutions mit Sitz in Hamburg wird der Rohstoff aus regionaler landwirtschaftlicher Produktion verwendet. Das patentierte Upcycling-Verfahren, das ohne Chemie und Zusatzstoffe auskommt, ist weltweit einsetzbar. Das so entstandene wasser- und ölbeständige Einweggeschirr ist zu 100 Prozent kompostierbar oder kann CO₂-neutral verbrannt werden.

Die Produktion ist kostengünstig – das erste Werk in Indien steht bereits. Große Pläne gibt es auch: In den nächsten Jahren sollen weltweit 40 weitere Fabriken eröffnet werden, die mindestens eine Milliarde Kunststoffprodukte ersetzen. Lesen Sie hier mehr über das Unternehmen:

Plastik ist überall ... aber ein Hamburger Start-up will das ändern. Bio-Lutions zeigt: Verpackungen wachsen auch auf den Feldern. Bio-Lutionen ...

Exotischer geht es beim Berliner Start-up Arekapak zu, wo Verpackungen aus den Blättern der Areka-Palme gepresst werden. „Wir arbeiten mit einem Abfallprodukt aus der indischen Landwirtschaft, das sonst einfach verrotten würde“, sagen die Gründerinnen Nicole Plock und Alexandra Matthies.

Die Verarbeitung des Rohstoffs hilft den Kleinproduzenten im ländlichen Raum, ihre Existenz zu sichern. Die Produkte können bis zu 200°C erhitzt werden und werden innerhalb von 60 Tagen zu Erde. Hier können Sie mehr darüber lesen:

Sie sind eines unserer größten Probleme: Lebensmittel in Plastikverpackungen. Das Start-up Arekapak hat nun eine Verpackungsalternative entwickelt, die zu 100 Prozent ...

Andererseits sind die Produktportfolios von Bionatic aus Bremen und Bio Futura aus Rotterdam breit gefächert: Beide bieten umweltfreundliche Verpackungen und Einweggeschirr aus unterschiedlichen Materialien und Rohstoffen für Gastronomie, Handel und Endverbraucher.

Bionatic-Kunden können zwischen klimaneutralem PLA, Zuckerrohr und Palmblatt wählen. Bio Futura verwendet auch pflanzliche Stärke, Bambus und Holz.

Bionatic ist mit seiner B2B-Marke Greenbox einer der führenden Großhändler für nachhaltige Verpackungen und europäischer Marktführer im Vertrieb von Palmblattgeschirr. An Privatkunden richten sich dagegen die Bionatic-Marke Biozoyg (zB bei Amazon**) und die Website kaufdichgruen.de.

Das bekannteste Produkt der österreichischen Firma Naku (Naturplastik) ist ihre kompostierbare Bioplastikflasche, die auch als Mehrwegflasche verwendet werden kann. Der Biokunststoff (PLA) besteht aus Milchsäure, auch der Verschluss ist organisch. Für kohlensäurehaltige Getränke kann die Naku-Flasche jedoch nur bedingt verwendet werden.

Natürlich wird auch in Skandinavien an besseren Verpackungen geforscht. Mit den Kartons „Natural Brown Board“ bietet das norwegische Unternehmen Elopak erstmals eine klimaneutrale Alternative zu Getränkekartons (Bild), wie sie beispielsweise für Milch und Säfte verwendet werden. Ein Großteil des Rohstoffs stammt aus FSC-Holzfasern, selbst der Schraubverschluss aus Polyethylen ist auf Holzbasis.

Heiße Luft dagegen von den Multis: Die Naturall Bottle Alliance will bis 2020 die ersten umweltfreundlichen Wasserflaschen aus 75 % Biokunststoff in den Regalen haben. Die Allianz wurde 2017 von Danone und Nestlé gemeinsam mit dem kalifornischen . gegründet Start-up Origin Materials. Im September 2018 holten die Konzerne ihren US-Konkurrenten Pepsi ins Boot.

Wird etwas dabei herauskommen? Unwahrscheinlich. Im Moment ist es verdächtig still um das Bündnis, von dem es bisher nur Pressemitteilungen, aber nicht einmal eine Website gibt ...

Auch Lieferdienste für (frische) Lebensmittel wie Deliveroo & Co. suchen nach Lösungen, um ihre Lieferungen nachhaltiger als bisher zu gestalten. Styropor, Kunststoff, Aluminium und beschichteter Karton sollten möglichst schnell aufgebraucht werden.

Auch einfache Mittel reichen aus: Statt innovativer Materialien setzt Ecobox aus Luxemburg für die Einnahme und Lieferung von Speisen einfach ein Mehrwegpfandsystem ein. Die Behälter bestehen aus dem thermoplastischen PBT. Defekte oder nicht mehr verwendbare Ecoboxen werden als Rohstoff für neue Produkte verwendet.

Ähnliche Systeme gibt es bereits in anderen Städten, zum Beispiel bei Recircle aus der Schweiz. Auch die Kette Dean & David bietet gegen Pfand Salatboxen an, die aber nur in den eigenen Läden zurückgegeben werden können. Hier ist ein Video, das das Recircle-Prinzip erklärt:

Der Nachteil: Solche Pfandsysteme funktionieren nur innerhalb lokaler Grenzen und nur, wenn genügend Restaurants und Lieferdienste mitmachen. Und schließlich müssen auch die Verbraucher mitmachen.

Mehrweg statt Wegwerf ist auch das Motto des Regensburger Start-ups Grünzeug GmbH, das hinter dem preisgekrönten Restaurantführer Vanilleschote steht, der ausschließlich vegane Restaurants auflistet. Im Spätsommer 2019 will Vanilleschote den ersten verpackungsfreien Restaurant-Lieferservice auf die Straßen Berlins bringen. Geplant ist ein Mehrwegsystem aus kompostierbaren und fair produzierten Mehrwegboxen. Die Lieferung erfolgt CO2-neutral mit Lastenrädern.

Da es kaum Lignin enthält, lässt sich Gras noch einfacher verarbeiten als Holz. Creapaper aus Hennef bei Bonn stellt daher aus getrocknetem Heu Papier und Karton her. Pro Tonne Heu werden laut Hersteller nur zwei Liter Wasser verbraucht – im Vergleich zu 6.000 Litern, die für eine Tonne Zellstoff verbraucht werden müssen.

„Packaging by Nature“ ist der Claim von Papacks, einem Start-up aus Köln, das sich auf die Entwicklung nachhaltiger Verpackungslösungen aus Faserguss spezialisiert hat. Cast Fiber besteht zu 100 % aus recyceltem Material wie Altpapier oder nachwachsenden Rohstoffen wie Hanf, Heu, Stroh oder Bagasse (ein Abfallprodukt aus der Zuckerherstellung). Das Material kann laut Hersteller vollständig wiederverwendet, kompostiert oder recycelt werden.

Landpack ist ein Unternehmen aus Puchheim bei München, das sich auf die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung umweltfreundlicher Verpackungen insbesondere für den Bedarf von Lebensmittelversendern konzentriert. Es ist das erste Unternehmen, das Strohfasern aus der Region verarbeitet, die ein Nebenprodukt der Getreideernte sind. Die so entstandene patentierte Landbox ist kompostierbar, stoßdämpfend und feuchtigkeitsregulierend. Alternativ gibt es eine Variante aus Hanf und Isolierbeuteln.

De-Pack aus dem Schwarzwald produziert seit einiger Zeit sogenannte Reinpapierverpackungen, die im Papierspritzguss hergestellt werden. Die Rohprodukte bestehen aus 70 % Industriestärke, 12 % FSC-zertifizierten Papierfasern, Wasser und einer natürlichen Vormischung. Die resultierende Masse wird dann in die gewünschte Form gespritzt:

Das US-Startup Ecovative Design hingegen baut seine Verpackungen einfach in einer Pilotanlage an. Das Material der Stunde ist ein Myzel, also ein Netzwerk aus Pilzen, das mit landwirtschaftlichen Abfallprodukten wie Maisblättern vermischt wird. Die Pilzfasern verbinden sich und wachsen in weniger als zehn Tagen zu einer leichten, aber stabilen Masse namens EcoCradle. Aus dem futuristischen Pilzschaum werden kompostierbare Flaschenverpackungen, Saatschalen, Kühlboxen und Isoliermaterialien hergestellt.

Der Online-Shop Memolife hingegen bietet ein wiederverwendbares Versandsystem – und das schon seit zehn (!) Jahren. Dank der beliebten Memobox, die in drei Größen erhältlich ist, haben Kunden die Möglichkeit, sich ihre Ware ohne Aufpreis in stabilen, grünen Kartons aus recyceltem Kunststoff zuschicken zu lassen. Die kostenlose Rücksendung erfolgt unkompliziert über einen Paketshop. Sollten Sie die Rücksendung vergessen haben, können Sie diese behalten, erhalten aber eine Rechnung. Das System wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Blauen Engel.

Hier sehen Sie die Box in Aktion:

Auch für Privatkunden interessant: der grüne Onlineshop Biobiene.com, der umweltfreundliches Verpackungs- und Versandmaterial anbietet und auf Plastik verzichtet.

Vielversprechend ist auch das Hightech „The Box“ von Living Packets, das den E-Commerce-Sektor auf den Kopf stellen will. "The Box" ist eine elektronisch lokalisierbare, mit Kamera und Sensor ausgestattete Versandbox, die zusammengefaltet und wiederverwendet werden kann. Er hat ein Volumen von 25 Litern und kann mit 5 kg beladen werden. Die Hersteller geben an, dass eine Box bis zu 1.000 Mal wiederverwendet werden kann. Kunden und Lieferanten, die die Technokiste zurückgeben, um sie im ständigen Umlauf zu halten, sollen finanziell belohnt werden.

Allerdings befindet sich „The Box“ noch in der Testphase; Wir suchen weitere Investoren, die an die Kombination von Nachhaltigkeit und Hightech glauben.

Philipp Sommer, stellvertretender Leiter Kreislaufwirtschaft der Deutschen Umwelthilfe eV (DUH), hat sich ausführlich damit beschäftigt, wie Verpackungen eingespart oder umweltfreundlicher produziert werden können.

Er definiert drei Prioritäten, die jeder berücksichtigen sollte, wenn er über die optimale nachhaltige Verpackung für sein Produkt nachdenkt: „1. Generell ist es am besten, Verpackungen zu vermeiden. 2. Wenn eine Verpackung erforderlich ist, ist eine Mehrwegverpackung in der Regel die beste Option. 3. An dritter Stelle stehen Einwegverpackungen, die aus recycelten Materialien bestehen und besonders recycelbar sind. "

Daraus leitet Sommer grob die folgende Reihenfolge ab, an der sich die Hersteller orientieren können. Die oberste Maßnahme ist die umweltfreundlichste, die untere die schädlichste. Einwegverpackungen aus Materialien wie Holz und Papier werden nicht berücksichtigt, sondern meist in Mehrweg- und Einweglösungen eingeteilt.

Die „unnötige zusätzliche Umverpackung, zum Beispiel aus Papier“, stuft der Gutachter als „besonders schlecht“ ein. Besonders sinnvoll sind hingegen Nachfüllbehälter und -packungen, die ebenso wie Mehrweggebinde zu empfehlen sind.

Man könnte meinen, kompostierbare Kunststoffe haben eine bessere Umweltbilanz. Aber auch dafür spricht die Umwelthilfe nicht viel. „Entgegen der Werbeaussage bauen sich Biokunststoffe bei der Kompostierung oft nur unzureichend ab“, sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch in einer Pressemitteilung. „Wir brauchen keine Einwegverpackung – egal aus welchem ​​Material – sondern Mehrwegsysteme, um Ressourcen zu schonen“, heißt es weiter.

Der Grund für die schlechte Kompostierbarkeit von Biokunststoffen: Er soll nur unter Laborbedingungen in angemessener Zeit auf die Erde zurückkehren. Diese Bedingungen treten jedoch in fast keiner Kompostierungsanlage auf. Oft fehlten die notwendige Temperatur, Sauerstoffverfügbarkeit, der optimale pH-Wert oder die richtige Luftfeuchtigkeit, so DUH-Leiter Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer.

Daher würden biologisch abbaubare Kunststoffe in der Landschaft oder in den Ozeanen oft nur so langsam abgebaut werden wie herkömmliche Kunststoffe. Die Kennzeichnung solcher Kunststoffe als (angeblich) „kompostierbar“ könnte sogar dazu führen, dass mehr Plastik in die Umwelt gelangt, befürchtet der Umweltbund.

Thomas Fischer beschreibt die gültige EU-Zertifizierungsnorm, nach der bestimmte Kunststoffe als abbaubar gelten, also „Fensterputz“. Davon profitiert vor allem die Biokunststoffindustrie, "die mit vermeintlich ökologischen Wegwerfprodukten Geschäfte machen will".

Könnten dann nicht (wasser)lösliche Verpackungen eine Möglichkeit sein? Auch hier steht Philipp Sommer der Umwelthilfe skeptisch gegenüber.

„Das Problem bei wasserlöslichen Verpackungen ist, dass hinter dem einmaligen und oft unnötigen Gebrauch ein hoher Energie- und Ressourcenaufwand in der Produktion steckt“, sagt er. „Und im Gegensatz zu herkömmlichen Verpackungen können die Materialien nach Gebrauch nicht einmal recycelt werden. Aus Umweltgesichtspunkten ist das Auflösen der Verpackung in Wasser noch schlimmer als die Verbrennung mit dem Restmüll, wobei zumindest ein kleiner Teil der Energie zurückgewonnen wird. "

Auch andere Materialien bereiten Kopfzerbrechen: Viele Rohstoffe für abbaubare Verpackungen wie Mais, Holz oder Industriestärke werden in Monokulturen angebaut und benötigen große Flächen. „Mit Verpackungen aus diesen Materialien ist das Problem nicht gelöst – sie haben oft nur unterschiedliche, aber nicht minder geringe Umweltauswirkungen“, sagt Philipp Sommer. Letztlich helfen nur Mehrwegverpackungen, unnötigen Ressourcenverbrauch zu vermeiden.

Natürlich ist es sowohl für Firmen- als auch für Privatkunden kaum möglich, bei der Vielzahl der verfügbaren Verpackungen den Überblick zu behalten. Es gibt grüne Verpackungen und Verpackungen, die einfach so aussehen. Denn wie wir gesehen haben, unterscheiden sich die Umweltbilanzen mitunter deutlich.

Zur Orientierung gibt die Deutsche Umwelthilfe daher folgende einfache Tipps:

Fazit: Der Weg zur ultimativen grünen Verpackung ist noch weit, auch wenn viele Hersteller bereits mit beeindruckenden Lösungen aufwarten. Bis dahin gilt die Devise: vermeiden, reduzieren, recyceln.

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Schlagworte: Innovationen Kaufberatung Unternehmen Verpackung Verpackungen vermeiden

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