Mit Geschenkpapier und Essensresten ist Weihnachten oft eine Gratwanderung zwischen Besinnlichkeit und Ressourcenverschwendung. Aber die Ferien müssen keine Umweltsünde sein.
Das schlechte Gewissen beginnt manchmal schon vor der Party, wenn es um das Verpacken der Geschenke geht. Es stellt sich die Frage: Muss ich in Plastik verpacktes Geschenkpapier kaufen, das sowieso zerrissen und weggeworfen wird? Nein.
Wenn Sie kein Geschenkpapier kaufen möchten, können Sie Geschenke in eine alte Zeitung oder einen schönen Stoffbeutel einwickeln. Auch selbstgehäkelte Verpackungen oder bestickte Taschen sind eine schöne Alternative. Wer klassisches Geschenkpapier möchte, kann gerne Papier aus recyceltem Material kaufen.
Je nachdem, wie wild das Auspacken geht, kann das Papier danach gelagert werden. So kann es nächstes Jahr wieder verwendet werden. Das funktioniert genauso gut mit Schleifen und Geschenktüten.
Es ist noch nicht lange her, dass Deutschland beim Pro-Kopf-Papierverbrauch 2019 den Spitzenplatz unter den G20-Staaten einnahm. Jeder Deutsche verbrauchte laut Bundesregierung damals durchschnittlich 241,7 Kilogramm. Der hohe Wert lag vor allem daran, dass immer mehr Menschen in Deutschland online bestellen und diese Waren für den Transport verpackt werden müssen.
Der Online-Versand hat aufgrund der Corona-Pandemie deutlich zugenommen. Wer die Möglichkeit hat, vor Ort in ein Geschäft zu gehen, sollte diese Möglichkeit auch in Zeiten von Corona in Betracht ziehen. Das spart Versandverpackungen. Zudem kommt ein Einkauf in einem lokalen Shop den kleinen Betreibern und der eigenen Region zugute. Schließlich ist es für sie seit der Pandemie schon schwer genug.
Ein Weihnachtsbaum gehört im Dezember in viele deutsche Wohnzimmer. Das gemütliche Leuchten der Kerzen und das gemeinsame Schmücken mit den Kindern oder Enkeln möchten Sie nicht missen – auch nicht aus Umweltschutzgründen. Das muss nicht sein.
In immer mehr deutschen Städten gibt es die Möglichkeit, Weihnachtsbäume in Töpfen zu mieten. Dadurch bleiben die Bäume am Leben und können wiederverwendet werden. Auf einen Weihnachtsbaum muss niemand verzichten. In Mainz können zum Beispiel Weihnachtsbäume bei den Christbaumfreunden von Thomas Müller gemietet werden.
Es besteht auch die Möglichkeit, Bäume mit Wurzeln zu kaufen. Diese können dann im Frühjahr in den Garten einziehen und dort weiter wachsen.
Wer einen klassischen Weihnachtsbaum gekauft hat, sollte ihn nach der Party richtig entsorgen. Nicht im Hausmüll, sondern an Sammelstellen oder am Straßenrand.
Egal was an den Feiertagen auf den Tisch kommt, es ist meist viel zu viel. Damit Sie nach dem Festessen nicht noch fleißig den Rest- und Biomüll umfüllen müssen, lohnt es sich, ein wenig vorauszudenken.
Überlegen Sie bei der Planung des Festessens, wie Sie die Reste verwenden können. Aus vielen Zutaten lassen sich an den folgenden Tagen leckere Gerichte zaubern. Restsuppen zum Beispiel sind ganz einfach. Dies kann Ihnen den Kauf einer ganzen Mahlzeit ersparen. Gut für die Umwelt und Ihren Geldbeutel.
Wer auf Tierwohl und den eigenen CO2-Fußabdruck achten möchte, sollte sich überlegen, ob es wirklich an allen Feiertagen Braten oder Entenkeulen sein müssen. Auch Gemüse kann festlich zubereitet werden. Und ehrlich gesagt schmecken die Knödel sowieso am besten. Außerdem gibt es viele vegetarische und vegane Rezeptideen zu Weihnachten: Ein Nussbraten schmeckt nicht nur lecker, er ist auch etwas Neues.
Auch beim Einkaufen kommt die Verpackung wieder ins Spiel. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann das Sortiment in einem Unverpackt-Shop nutzen. Unabhängig davon gibt es in herkömmlichen Supermärkten zumindest für Obst und Gemüse oft unverpackte Alternativen.
Auch bei Geschenken kann Nachhaltigkeit berücksichtigt werden. Zeitgeschenke sind eine gute Idee. Verschenke Gutscheine für ein gemeinsames Erlebnis, einen Ausflug oder eine Aktivität.
Jeder, der Wert darauf legt, ein Objekt verpacken zu können, kann seiner Kreativität Ausdruck verleihen. Es muss nicht immer etwas gekauftes sein. Wie wäre es mit einem selbst gemixten Backmix, einer eigenen Marmelade oder einem individuellen Badesalz?
Achten Sie beim Kauf von Produkten auf nachhaltige, recycelte Materialien sowie eine faire und regionale Produktion. So können Sie auch hier der Umwelt etwas Gutes tun.
Oder verschenken Sie einen Spendengutschein. So kann einem Herzensmenschen eine Freude gemacht werden, die auch der Allgemeinheit gut tut. Denn was wäre Weihnachten ohne ein bisschen Nächstenliebe?
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