Warum fallen österreichweit Mobilfunknetze aus?

2021-11-16 13:43:11 By : Mr. Gary Feng

Laut dem österreichischen Mobilfunkanbieter ist defekte Hardware die häufigste Ursache für Netzausfälle.

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Erst letzte Woche hatte A1 mit dem Ausfall des Mobilfunknetzes zu kämpfen. In ganz Österreich konnten Nutzer mit ihren Smartphones nicht mehr online gehen. Aber wie kann es sein, dass das gesamte Netz der großen Mobilfunkanbieter im ganzen Land lahmgelegt ist? Wir haben gefragt, was die häufigsten Ursachen für solche Ausfälle sind.

Im aktuellen Fall war die Ursache ein Hardwarefehler, der innerhalb von 3 Stunden behoben werden konnte. Solche technischen Fehler können laut A1 immer wieder auftreten: „Das A1 Netzwerk besteht aus einer Vielzahl von Hard- und Softwarekomponenten. Wie im privaten Bereich kann Hardware trotz vorsorglicher Kontrolle und Wartung einfach defekt werden“, so futurezone.

Die drei großen Mobilfunkanbieter A1, Drei und Magenta nennen weitere Ursachen für Netzstörungen. dazu gehören beispielsweise witterungsbedingte Schäden. Richtfunk, bei dem Daten drahtlos übertragen werden, kann laut Drei durch Schneefall beeinflusst werden. Als weitere Ursachen für Stromausfälle werden Stromausfälle, Brände und Bauarbeiten genannt, zum Beispiel wenn eine Leitung bei Ausgrabungen unterbrochen wird. Nach Angaben der drei Anbieter wird das Netz rund um die Uhr überwacht, um mögliche Probleme schnell zu erkennen.

Manchmal kann ein solcher Fehler aus der Ferne korrigiert werden, wie ein Magenta-Sprecher für futurezone-Berichte berichtet. Bei einem Stromausfall müssen Sie beispielsweise warten, bis die Stromversorgung wiederhergestellt ist. Wenn ein Problem vor Ort behoben werden muss, also eine Komponente repariert oder ausgetauscht werden muss, müssen die Techniker vor Ort sein – der Ausfall kann also mehrere Stunden dauern. Ein A1-Sprecher sagte gegenüber futurezone, man habe immer genügend Ersatzteile für die Netzwerkkomponenten auf Lager. Auf diese Weise können die Techniker, sollte einmal etwas kaputt gehen, den Schaden sofort beheben.

Keiner der drei Telekom-Betreiber wollte Beispiele nennen, welche Hardwarekomponenten häufiger ausfallen. Wir wissen von anderen Anbietern, dass dies manchmal ganz banale Gründe sein können. Bei Google zum Beispiel ist die Plastikrolle auf einem Serverregal kaputt gegangen. Das Regal kippte nach vorne und die Wasserkühlung war beeinträchtigt. In Estland zum Beispiel hatten Ratten ein Erdkabel zwischen zwei Rechenzentren angenagt. 

Eine Überlastung des Netzes sollte laut den Mobilfunkbetreibern bei keinem der 3 Anbieter ein Grund für einen Ausfall sein. So war auch während der deutlich gestiegenen Nutzung während der Corona-Maßnahmen genügend Kapazität vorhanden. Während des Lockdowns stieg die Telefonie im österreichischen Netz um 82 Prozent und der Datenverbrauch um 30 Prozent.

Um dieser Belastung gerecht zu werden, wurden Techniker eingesetzt, die in besonders intensiven Nutzungszeiten, insbesondere abends zwischen 19 und 21 Uhr, die Kapazitäten erhöhen konnten. Zusätzliche Rechenleistung wurde erhöht bzw. die erhöhte Nutzungslast besser verteilt. In anderen Ländern wie Spanien und der Schweiz sah es anders aus. Spanien forderte die Bevölkerung auf, das Mobilfunknetz nicht unnötig zu belasten. Die Schweiz erwägt, den Videostreaming-Dienst Netflix vorübergehend abzuschalten.

Fällt das Mobilfunknetz von A1, Magenta oder Drei aufgrund eines Hardwarefehlers aus, sind meist auch andere Mobilfunkbetreiber betroffen, die ihre Netzinfrastruktur nutzen. Wenn A1 fehlschlägt, jasss! Kunden haben kein Netzwerk. Bei Magenta wird auch HoT scheitern und bei Drei spusu Kunden Probleme haben.

Plattformen wie allestoerungen.at und netzausfall.at sammeln Meldungen von Nutzern, die aktuell Probleme mit einem Dienst haben. Ein plötzlicher, sehr deutlicher Ausschlag kann darauf hinweisen, dass tatsächlich ein Fehler im Netzwerk vorliegt. Wenn es Tausende weiterer Menschen ohne Netzwerk gibt, kommt es sehr wahrscheinlich zu einem Ausfall. Bei weniger als 100 Fehlermeldungen liegt das Problem wahrscheinlich beim Benutzer.

Allerdings werden die Nachrichten nicht auf Wahrhaftigkeit geprüft, weshalb sie nur eine Orientierungshilfe bieten, sagte ein Magenta-Sprecher gegenüber futurezone. Tritt bei einem Anbieter eine Störung auf, wird auf den Plattformen meist auch eine Störung bei anderen Anbietern angezeigt: „Wenn ein Wettbewerber einen Netzausfall hat, kann ein Magenta-Kunde einen Kunden dieses Wettbewerbers telefonisch nicht erreichen. Der Magenta-Kunde kann natürlich nicht wissen, dass es beim Wettbewerber einen Stromausfall gibt und vermuten, dass es am Magenta-Netz liegt. Dies kann zu einer Störungsmeldung auf diesen Seiten führen, in der Magenta-Kunden sagen, dass es Störungen mit dem Magenta-Netzwerk gibt“, sagt Magenta. Zur Sicherheit sollten sich Kunden direkt an ihren Anbieter wenden. Jedenfalls informieren Mobilfunkanbieter ihre Kunden in der Regel über ihre Facebook- und Twitter-Kanäle, wenn es zu einem Ausfall kommt.

In Krisenregionen kann der Ausfall des Mobilfunknetzes politische Gründe haben. Die indische Regierung hat den Internetzugang für die Region Kaschmir gesperrt. Zwischen August 2019 und Januar 2020 wurde der Bevölkerung der Internetzugang verweigert, um den Staat zu schwächen. Nach über 150 Tagen ohne Internet wurde der Zugang – zumindest zum Lowspeed-Internet – erst nach und nach wieder freigeschaltet. Mit der Blockade versuchte die indische Regierung, die Rebellen daran zu hindern, sich zu organisieren und Informationen zu beschaffen. Während des Stromausfalls beraubte Indien die Region Kaschmir ihres autonomen Sonderstatus.