Tönisvorst Unzählige Einwegbecher aus Plastik oder Karton landen täglich im Müll – oder auf der Straße. In Tönisvorst werden jetzt Mehrwegbecher gekauft, die Gastronomen ihren Kunden gegen zwei Euro Pfand übergeben können.
Die Stadt Tönisvorst kauft 500 Mehrweg-Keramikbecher mit Apfelstadt-Logo. Das haben die Mitglieder des Ausschusses für Mobilität, Digitalisierung und Wirtschaftsförderung in ihrer jüngsten Sitzung entschieden. Ausgangspunkt war ein Antrag der Grünen, die sich über die Verschmutzung durch Einwegbecher beschweren.
„Durch den Einsatz von To-Go-Bechern inklusive Zubehör fallen in Deutschland jährlich 55.000 Tonnen Müll an. Damit hat der Becher die Plastiktüte als Abfallerzeuger im Alltag überholt. Bei Heißgetränken – wie Kaffee, Tee und Kakao – beläuft sich der Verbrauch auf rund 34 Tassen pro Person und Jahr. Im Schnitt wird eine Tasse nur zehn Minuten verbraucht, bevor sie im Müll landet“, schreiben die Grünen in ihrem Antrag, basierend auf Daten der Verbraucherzentrale. In einigen Eisdielen, Cafés und Bäckereien wird nach Angaben der Grünen bereits mit Wertstoffen gearbeitet, dennoch fällt vermeidbarer Abfall an. Deshalb beantragten die Grünen, alle interessierten Verkaufsstellen mit einem ersten Set „Apfelstädter Mehrfamilienbecher“ auszustatten.
Nun wurde beschlossen, 500 solcher Mehrwegbecher mit dem Tönisvorst-Logo anzuschaffen. Diese können dann von den teilnehmenden Gastronomen gegen Pfand an Kunden abgegeben werden. Laut Grünen gibt es Mehrwegbechersysteme, diese würden die Gastronomen aber finanziell binden, da monatliche Gebühren erhoben werden. Daher wurde in Tönisvorst die Entscheidung für ein eigenes System getroffen.
Auch die Stadt Tönisvorst möchte sich an einer Mehrwegsystem-Initiative des Kreisentsorgers Viersen beteiligen. Koordiniert vom Landkreis wird nun an einem Pfandsystem für Mehrwegbecher und Lebensmittel-Mehrwegbehälter gearbeitet, die möglichst großzügig und nachhaltig genutzt werden können.
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