Ende der Gratistüte?: „Anti-Plastik-Apfel“ als Zugabe - Rhein-Main - FAZ

2021-11-16 13:36:53 By : Mr. Henry Chen

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Am Stand von Obstbauer Wilfried Stranz an der Konstablerwache gibt es für Kunden, die ihre eigene Tasche mitbringen, einen kostenlosen Apfel. Bild: Wolfgang Eilmes

Plastiktüten werden im Handel bald überall Geld kosten. Das mögen nicht alle Verbraucher. Eine Umfrage in Frankfurt zeigt: Die ersten Händler stehen fest.

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Die Verkäuferin bei Tchibo atmet tief durch: „Sie sind heute der erste Kunde, der sich nicht beschwert.“ Es sind ungefähr 20 Cent. So viel verlangt die Kaffeekette seit Anfang Januar, als ein Kunde für seine Einkäufe eine Plastiktüte verlangt. Das nervt die meisten Kunden. Der Mann aus Frankfurt, der eine Tüte dankend ablehnte und das Kaffeepäckchen in seine Aktentasche steckte, ist bei Tchibo offenbar die Ausnahme. Er ermutigt die Verkäuferin: "Ich finde es richtig gut, dass du jetzt Geld nimmst."

An der Kasse könnte es bald mehr solcher Diskussionen geben. Der Bundeshandelsverband und das Bundesumweltministerium haben vereinbart, dass ab dem 1. April keine Plastiktüten mehr kostenlos an Kunden abgegeben werden (siehe Kasten). Das heißt, das Sackgeld soll nun im gesamten Einzelhandel einziehen. Im Supermarkt kostet die Plastiktragetasche schon etwas.

Tchibo ist eines der Handelsunternehmen, das vorangetrieben hat. Auch die Drogeriemarktkette dm hat alle kostenlosen Mini-Tüten aus den Kassen verbannt. Die Einweg-Plastiktüte kostet dort 10 Cent. Aber andere Einzelhändler, sowohl lokale als auch nationale, überlegen, wie sie das Problem angehen können. Bei Karstadt ist klar, dass die Taschen je nach Größe 5, 10, 20 und 30 Cent kosten sollen. Andere Unternehmen wie Kaufhof, Peek & Cloppenburg, Sportscheck, Das Depot, Hugendubel und H&M beraten noch, wie es auf Anfrage heißt.

Handel und Umwelt: Abschied von der Gratistüte

Die Verbraucherfrage: Richtig und falsch verpackt

Einkaufstüten: Die Plastiktüte ist besser als ihr Ruf

Die Standard-Plastiktüten stehen in der Kritik, weil sie aus Rohöl hergestellt werden, das Ressourcen verbraucht und schlecht für das Klima ist. Zudem landen viele Plastiktüten in der freien Natur, wo sie sich wie alle Kunststoffe nicht zersetzen. Im Meer werden sie in kleine Stücke zermahlen und von Fischen gefressen, die sie mit Nahrung verwechseln. Die Tiere verenden oder werden gefangen – und so landet die Plastiktüte auf dem Teller des Verbrauchers.

Philipp Keller, Leiter des Haushaltswarenhauses Lorey in Frankfurt, hält das Thema für "sehr wichtig, schließlich geht es um unsere Umwelt". Seit Herbst macht er sich Sorgen. Auch Überlegungen wie diese spielen hier eine Rolle: Wie wird es für die Kundin, wenn sie für 100 Euro eingekauft hat und dann 20 Cent für die Tasche zahlen muss? Zwischen 80.000 und 100.000 Plastiktüten werden jedes Jahr bei Lorey an der Kasse übergeben. Keller hat eine zusätzliche Berechnung angestellt. Das habe ihn doch überrascht, sagt der Geschäftsführer.

Ab sofort kostet die Tasche 20 Cent. Alternativ bietet Lorey demnächst wiederverwendbare Plastiktragetaschen an, die fast ausschließlich aus recycelten PET-Flaschen bestehen. Der Preis liegt je nach Größe zwischen 1,80 Euro und 2 Euro, was laut Keller dem Kaufpreis zuzüglich Mehrwertsteuer entspricht. Der Lorey-Chef erwartet, dass die Kunden zunächst verärgert reagieren. Das ist ihm selbst passiert, als Taschen im Supermarkt plötzlich Geld kosteten. „Das ist heute kein Thema mehr. Ich habe immer ein paar Stofftaschen im Kofferraum. "

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Ende der Gratistüte? „Anti-Plastik-Apfel“ als Zugabe

Plastiktüten werden im Handel bald überall Geld kosten. Das mögen nicht alle Verbraucher. Eine Umfrage in Frankfurt zeigt: Die ersten Händler stehen fest.

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