Neue Studie: Plastik ist noch problematischer als gedacht - Utopia.de

2021-12-13 08:44:14 By : Mr. Sam Zheng

10. Dezember 2021 von Josephine Jaeger Kategorien: Wissen & Technologie

Einer neuen Studie zufolge sollen Kunststoffe noch stärkere Auswirkungen auf die Umwelt haben als bisher angenommen. Der durch Plastik verursachte CO2-Fußabdruck soll sich zwischen 1995 und 2015 verdoppelt haben. Darauf weist die ETH Zürich mit neuen Erkenntnissen hin.

Forscher gehen davon aus, dass die verschiedenen verwendeten Kunststoffe die Umwelt noch stärker belasten als bisher angenommen. Bisher ging man davon aus, dass man bei der Kunststoffproduktion in etwa so viel fossilen Brennstoff benötigt, wie in Kunststoff als Rohstoff (meist Erdöl) enthalten ist. Neueste Erkenntnisse zeigen jedoch, dass nicht die gesamte Lieferkette berücksichtigt wurde.

Wie eine in Nature Sustainability veröffentlichte Studie zeigt, war der globale CO2-Fußabdruck von Kunststoffen 2015 doppelt so hoch wie 1995. Insgesamt entspräche dies 4,5 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen und einer erhöhten Feinstaubbelastung. Bei diesen Erkenntnissen haben die Forscher den gesamten „Lebenszyklus“ von Kunststoffen, also deren Rohstoffgewinnung, -herstellung und -entsorgung, einbezogen.

Plastik verursacht steigende Treibhausgasemissionen vor allem, weil wir immer mehr davon produzieren – oft mit Hilfe von klimaschädlichem Kohlestrom. In vielen Ländern stammt der größte Teil der Energie zur Herstellung von Plastik aus der Verbrennung von Kohle. Dies ist in vielerlei Hinsicht problematisch, da bei verbrannter Kohle feinste Partikel freigesetzt werden, die sich als Feinstaub in der Luft ansammeln und eine Reihe von Gesundheitsproblemen verursachen können.

Die negativen Folgen einer erhöhten Feinstaubbelastung können Asthma, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Bronchitis sein. Deshalb sehen die Forscher Plastik nicht nur als Belastung für die Umwelt, sondern auch als Gesundheitsrisiko.

Die neuen Erkenntnisse müssen zwangsläufig zu einem Umdenken in der Kunststoffproduktion und deren Folgen führen. Bisher konzentrierten sich Studien auf die Auswirkungen von unsachgemäß entsorgtem Plastik. Auch die Emissionen bei der Produktion stehen im Fokus der neuen Studie.

Ein generelles Plastikverbot dürfte jedoch nicht zielführend sein, da auch andere Materialien die Umwelt stark belasten können. Stattdessen fordern die Wissenschaftler der Studie einen weltweiten Kohleausstieg, die Förderung erneuerbarer Energien und eine energieeffizientere Produktion.

Die Wissenschaftler der Studie gehen davon aus, dass die weltweite Kunststoffproduktion von heute bis 2030 um weitere 40 Prozent steigen wird.

Politische Maßnahmen sind erforderlich, um den CO2-Fußabdruck von Plastik einzudämmen. Aber auch jetzt können Sie etwas tun, indem Sie auf Plastik verzichten:

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Stichworte: CO2-Know-how Klimawandel Plastik

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