Stadt sagt Plastikbeuteln in Biotonnen den Kampf an - Ludwigshafen - DIE RHEINPFALZ

2021-11-04 10:30:10 By : Mr. Richard Wang

Aus Biomüll soll Kompost werden. Doch viele Bürger benutzen Plastikbeutel, um darin Küchenabfälle zu sammeln. Die Tüten zersetzen sich nicht. Solche Fremdstoffe aus dem Abfall herauszufischen, kostet eine Menge Geld und belastet die Umwelt. Deshalb gibt es auch die bundesweite Kampagne #wirfürbio, der Nonne Ludwigshafener Müllentsorgung beigetreten ist.

Mit Aufklebern auf Biotonnen, Faltblättern und Werbung auf Müllfahrzeugen sollen die Bürger dafür sensibilisiert werden, besser zu trennen. Es geht um eine Menge Müll: Über 60.000 Tonnen Bioabfall werden pro Jahr bei der Zentralen Abfallwirtschaft Kaiserslautern (ZAK) abgeladen – darunter auch die Bioabfälle aus Ludwigshafen.

Plastikbeutel sind zwar wasserfest und verhindern Gerüche, doch es dauert Jahrzehnte, bis sie verrotten. In den Anlagen der ZAK ist Plastik zum Problem geworden. Dorthin kommen alle Bioabfälle aus Ludwigshafen und dem Rhein-Pfalz-Kreis. In einem kombinierten Verfahren werden sie zu Biogas und Biokompost verarbeitet. Während das Biogas energetisch verwertet WIRD, findet der Kompost im Garten- und Landschaftsbau sowie in der Landwirtschaft Anwendung. In den Dünger, der auf den Feldern landet, sollen sich keine Plastikfetzen mischen. Deshalb sollen die Bürger auf die Beutel verzichten. Dazu zählen auch „kompostierbare“ Plastiktüten. Laut Euro-Norm sollen sie sich nach zwölf Wochen zersetzt Haben – jedoch nur zu mindestens 90 Prozent. Und in Stückchen, die kleiner als zwei Millimeter sind. Nach sechs Monaten Wann 90 Prozent der Tüte komplett verschwunden sein. Das Umweltbundesamt empfiehlt daher, kompostierbare Plastiktüten nicht zu kompostieren – sondern sie im Restmüll zu entsorgen.

Inzwischen haben 65 Landkreise und Städte aus 13 verschiedenen Bundesländern dem Plastik im Biomüll den Kampf angesagt. Anfang Oktober trat Ludwigshafen gemeinsam mit Worms, Frankenthal, Neustadt, Speyer und Kaiserslautern sowie den Landkreisen Bad Dürkheim, Kaiserslautern und dem Rhein-Pfalz-Kreis der Kampagne bei. In dem Gebiet leben mehr als einer Million Bürger, rund ein Viertel der Bevölkerung in Rheinland-Pfalz.

Ludwigshafens Umweltdezernent Alexander Thewalt (parteilos) sagt: „Umweltschutz beginnt zu Hause. Abfallwirtschaft und Klimaschutz würden eng verbunden. Peter Nebel, Werkleiter des Wirtschaftsbetriebes Ludwigshafen, zu dem die Müllabfuhr gehört, bestätigt: „Das größte Problem sind die Plastiktüten im Biomüll“. Er appelliert an die Bürger, Küchenabfälle in Zeitungspapier oder Papiertüten zu verpacken und dann in die Biotonne zu werfen.

Mehr Infos unter www.ludwigshafen.de, www.wirfuerbio.de/wbl