Verpackung - Weihnachtspakete sind gesichert - Wiener Zeitung Online

2021-11-16 13:36:00 By : Ms. Nerissa Yang

Auch die Paketflut in der Vorweihnachtszeit stellt besondere Anforderungen an die Verpackungsindustrie.

Papier- und Kartonprodukte sind im Alltag überall anzutreffen – seien es Verpackungen, Hygieneartikel oder Büroartikel. An das Unternehmen dahinter wird jedoch selten gedacht. Für die Verpackungsindustrie liegen derzeit genügend Aufträge vor, diese sieht sich jedoch mit massiven Preissteigerungen bei Papier, Karton und Energie konfrontiert. Ein enormer Kostendruck wird beklagt. Teilweise gebe es aktuell Lieferverzögerungen, aber keine Ausfälle, wird betont. Auch Weihnachten ist „gesichert“.

„Die Lieferketten haben sich noch nicht vom Lockdown erholt“, erklärt Georg-Dieter Fischer, Vorsitzender des Vereins Propak, dem 85 heimische Unternehmen mit knapp 9.000 Beschäftigten angehören. "Sie funktionieren nicht mehr wie früher. Das führt zu Zeitverzögerungen."

Die Schwierigkeiten sind für die Industrie nicht ganz so groß wie in anderen Industrien, weil so viel Papier recycelt wird. „Der Anteil an Recyclingmaterial in unserer Branche beträgt 75 Prozent, die Sammel- und Verwertungsquote bei Verpackungen aus Papier und Karton liegt sogar bei 90 Prozent“, sagt Fischer. Die Einteilung ist „Ersatzsieger“. 

Erfreulicherweise werden aufgrund der zunehmenden Bedeutung von Nachhaltigkeit auch Produkte aus Papier und Pappe immer stärker nachgefragt. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach faserbasierten Verpackungen durch immer mehr Online-Handel. „Das setzt die Unternehmen unter enormen Zeit- und Kostendruck“, sagte Fischer.

Im ersten Halbjahr stieg der Verpackungsumsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp zehn Prozent auf gut 631 Millionen Euro. Der Umsatz mit sonstigen Papierwaren ging um knapp ein Prozent auf knapp 594 Millionen Euro zurück.

Zu Weihnachten, wenn mehr Verpackungen gefragt sind, drohen auch keine Engpässe, sagt Fischer. Das Festival – oder die Verpackung der kommenden Geschenke – ist „gesichert“. Es sollte genügend Verpackung vorhanden sein, um die Produkte zu verpacken und zu versenden.

Inflation sorgt für "riesige Preissprünge"

Neben dem nicht einfachen, aber lösbaren Supply-Chain-Problem beschäftigt die Branche vor allem die Inflation. „Ich habe noch nie so große Preissprünge gesehen“, berichtet Fischer. Seit letztem Herbst gibt es Preiserhöhungen für Rohpapier – 20 Prozent für Etiketten und bis zu 70 Prozent für Wellpappe. "Dies sind beispiellose Erhöhungen der Papierkosten." Das Schwierige für die Industrie der industriellen Herstellung von Produkten aus Papier und Pappe ist die Weitergabe der Preiserhöhungen. Grund dafür sind meist langfristige Verträge. Derzeit kämpfe sie mit einem Wertschöpfungsproblem bei einer guten Auftragslage, sagt Fischer.

Wie wirken sich die Preiserhöhungen auf die Verpacker beim Endkunden aus? „Im Durchschnitt macht die Verpackung zwei bis drei Prozent des Gesamtproduktpreises aus. Ist eine Box 20 Prozent teurer, sprechen wir von 0,5 Prozent. Das ist auch eine Auswirkung für die Kunden, aber nicht der Hauptinflationstreiber in den Business-to-Business-Bereich“, so Fischer.

Für die weitere Geschäftsentwicklung erwartet er nach einem Volumenanstieg von vier Prozent im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum „in diesem Jahr bis zum Jahresende ein wertmäßiges Plus von sechs Prozent. " Für 2022 wage ich eine Prognose von plus vier bis fünf Prozent, je nach möglichen Preiserhöhungen „Grundsätzlich entwickelt sich die Branche“ ziemlich parallel zum Bruttosozialprodukt. „Es ist nicht ganz so stark von Krisen betroffen wie andere Bereiche, aber auch das anschließende Wachstum ist schwächer.

Fischer betonte zudem, dass die Branche Fachkräfte suche. Vom Lehrling bis zum Meister sind alle „Klugen Köpfe“ willkommen und es gibt viele Möglichkeiten zur Weiterbildung in den Betrieben. Dazu gehören Großkonzerne wie Mondi oder Mayr-Melnhof ebenso wie viele „Hidden Champions“ in der Größe eines mittelständischen Unternehmens. Zuletzt wurden jährlich rund 1,2 Millionen Tonnen Produkte im Wert von 2,4 Milliarden Euro produziert. (apa)